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England ruft zum Boykott auf

Katar: WM ohne Bestechung geholt

  • Veröffentlicht: 01.06.2015
  • 13:35 Uhr
  • dpa
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Katars Ex-Ministerpräsident hat die umstrittene Vergabe der WM 2022 verteidigt: "Wir haben das in einem fairen Wettbewerb erreicht. Da gab es keine Korruption", sagte der Scheich.

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Katars ehemaliger Ministerpräsident hat Korruptionsvorwürfe gegen das Emirat bei der Vergabe der Fußball-WM 2022 zurückgewiesen. "Wir haben das in einem fairen Wettbewerb erreicht. Da gab es keine Korruption", sagte Scheich Hamad bin Dschassim bin Dschaber al-Thani dem US-Fernsehsender Fox. Die Debatte sei nicht fair. Der Scheich spielte auch auf mögliche Vorbehalte westlicher Gesellschaften gegenüber Katar an: "Ist das so, weil es ein arabisches, islamisches, kleines Land ist? So empfinden das die Menschen in der Region."

Scheich Hamad war 2010 während der skandalumwitterten Abstimmung über den WM-Gastgeber Regierungschef Katars. Die Eröffnung eines Strafverfahrens wegen Korruptionsverdachts durch die Schweizer Behörden vergangene Woche hatte die Diskussionen um die umstrittenen WM-Vergaben an Russland 2018 und Katar vier Jahre später wieder verschärft.

Englands Verbandschef fordert Deutschland zu WM-Boykott auf 

Englands Fußball-Verbandspräsident Greg Dyke hat Deutschland und andere wichtige Fußball-Nationen aus Protest gegen den wiedergewählten FIFA-Präsident Joseph Blatter zu einem WM-Boykott aufgerufen. Dieser müsse von mindestens "zehn großen Ländern" unterstützt werden, um Auswirkungen zu haben, sagte Dyke dem BBC Radio. "Ansonsten ist es zwecklos." Die FIFA würde "nur ernsthafte Maßnahmen unternehmen, wenn es genug Opposition gibt. Das wären sicherlich wir, das wären sicherlich die Niederländer, das wären sicherlich die Deutschen, die einen Wechsel forderten und weiter einen Wechsel fordern."

Niersbach gegen Boykott

Diese Woche wollen die Mitgliedsverbände der Europäischen Fußball-Union UEFA vor dem Champions-League-Finale in Berlin über eine gemeinsame Strategie beraten. UEFA-Präsident Michel Platini hatte schon vor dem FIFA-Kongress in Zürich am vergangenen Wochenende für den Fall einer fünften Amtszeit Blatters den Rückzug europäischer Mannschaften aus allen FIFA-Wettbewerben nicht ausgeschlossen.

DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hatte sich allerdings danach klar gegen ein deutsches Fernbleiben bei der Weltmeisterschaft ausgesprochen. "Boykott ist eine schlechte Waffe. Wir haben uns so oft gegen Boykott ausgesprochen und das sollte auch die Grundhaltung sein", sagte der Chef des Deutschen Fußball-Bundes.

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