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Gewinn voraussichtlich bei Zwei-Milliarden-Marke

KfW bei Förderzahlen im Aufwind

  • Veröffentlicht: 03.02.2016
  • 16:42 Uhr
  • dpa
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Bauherren, Mittelständler, Kommunen - die zinsgünstigen Förderkredite der KfW sind gefragt wie seit Jahren nicht. Bei der Unterstützung von Flüchtlingsunterkünften zieht die staatliche Förderbank jedoch Grenzen.

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Die Förderbank KfW hat nach einem starken Förderjahr beim Gewinn voraussichtlich die Zwei-Milliarden-Marke geknackt. Aus heutiger Sicht sehe es danach aus, dass der Überschuss 2015 über zwei Milliarden Euro liegen werde, sagte Vorstand Günther Bräunig als Vertreter des erkrankten KfW-Chefs Ulrich Schröder am Mittwoch in Frankfurt. "Es war auf jeden Fall ein sehr erfreuliches Geschäftsjahr, auch was den Gewinn angeht." 2014 hatte die KfW Bankengruppe gut 1,5 Milliarden Euro Gewinn ausgewiesen. In den ersten neun Monaten 2015 waren es bereits 1,73 Milliarden Euro.

Im vergangenen Jahr stellte das Institut, das dem Bund (80 Prozent) und den Ländern (20 Prozent) gehört, mehr Fördergelder bereit als im bereits starken Vorjahr - unter anderem wegen Hilfen für den Bau von Flüchtlingsunterkünften. Insgesamt sagte die KfW Kredite in Höhe von 79,3 Milliarden Euro zu.

 Das Sonderprogramm für zinslose Kredite wurde drei Mal aufgestockt

Das ist nach der Finanzkrise 2007/2008 der zweithöchste Wert seit dem Rekordjahr 2010 mit einem Fördervolumen von 81,4 Milliarden Euro und liegt um sieben Prozent über dem Vorjahreswert (74,1 Mrd Euro). Der Immobilienboom in Zeiten extrem niedriger Zinsen sorgte bei der Wohnungsbaufinanzierung im Inland für besonders starken Zuwachs. Auch in der Exportfinanzierung war 2015 ein Ausnahmejahr. Für 2016 plant die KfW ein Fördervolumen von 70 Milliarden bis 75 Milliarden Euro.

Im vergangenen Jahr stellte die Förderbank allein für den Bau von Wohnungen und Erstunterkünften für Flüchtlinge Kommunen gut eine Milliarde Euro bereit. Das im September aufgelegte Sonderprogramm für zinslose Kredite wurde wegen großer Nachfrage drei Mal aufgestockt - zuletzt um 500 Millionen im Januar auf nun 1,5 Milliarden Euro. Bräunig betonte, dies sei die letzte Aufstockung in dieser Form gewesen: "Ein Nullzins kostet uns natürlich Geld. Wir haben das letztmalig getan und das ist auch letztmalig aus eigenen Erträgen."

Keine negativen Zinsen geplant

Nach dieser Ersthilfe will die KfW Länder und Kommunen bei der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum unterstützen und fördert den sozialen Wohnungsbau mit zwei Milliarden Euro. Starten soll dieses Programm Ende des ersten Quartals.

Überlegungen, Kreditnehmer dafür zu belohnen, dass sie Schulden machen, hat die KfW verworfen. "Wir planen keine negativen Zinsen für die Endkreditnehmer", sagte Vorstand Ingrid Hengster. Indes soll die minutenschnelle Zusage von Förderkrediten für Bauherren und Wohnungskäufer spätestens Ende des ersten Quartals bei allen Finanzierungspartnern zu haben sein. 2016 testet die KfW die Digitalisierung gewerblicher Angebote. Ziel sei "bis Ende 2017 auch alle gewerblichen Produkte digitalisiert" anzubieten, sagte Hengster.

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