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Krim-Referendum hat begonnen

Klare Mehrheit für Angliederung an Russland erwartet

  • Veröffentlicht: 16.03.2014
  • 08:45 Uhr
  • mei, AFP, DPA
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Auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim hat am Sonntagmorgen das umstrittene Referendum über einen Beitritt zur Russischen Föderation begonnen. In der Regionalhauptstadt Simferopol gingen die ersten Wähler in die Wahllokale, um ihre Stimme abzugeben. Rund 1,5 Millionen Bürger sind zu der Abstimmung aufgerufen, bei der sie auch für einen verstärkten Autonomiestatus in der Ukraine stimmen können.

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Da die meisten Krim-Bewohner russische Wurzeln haben und das russische Militär die Halbinsel faktisch kontrolliert, wird mit einer klaren Mehrheit für die Angliederung an Russland gerechnet. Die Stimmlokale sind bis 19.00 Uhr (MEZ) geöffnet, kurz danach sollen erste Ergebnisse bekannt gegeben werden.

Westen hält Abstimmung für völkerrechtswidrig 

Der Westen und die Regierung in Kiew halten die Abstimmung für völkerrechtswidrig. US-Außenminister John Kerry hatte am Freitag vergeblich versucht, seinen russischen Kollegen Sergej Lawrow bei einem Krisengespräch zu einem Aufschub des Volksentscheids zu bewegen. Im UN-Sicherheitsrat verhinderte Russland am Samstag mit seinem Veto einen westlichen Resolutionsentwurf, in dem es hieß, dass das Referendum «keine Gültigkeit» habe. Brüssel berät am Montag über weitere Sanktionen gegen Russland. 

Kurz vor Öffnung der Wahllokale forderte derweil Deutschlands Außenminister Frank-Walter Steinmeier die russische Führung in scharfen Worten zum Einlenken auf. "Wir haben die Konfrontation nicht gesucht. Aber wenn Russland nicht in letzter Minute einlenkt, werden wir am Montag im Kreis der EU-Außenminister eine entsprechende erste Antwort geben", sagte Steinmeier der "Welt am Sonntag". "Wir sind in einer brandgefährlichen Lage. Auch im Osten der Ukraine nehmen die Spannungen zu. Russland verweigert bisher jede Exit-Option, jeden Schritt der Deeskalation und will offenbar Fakten schaffen, die wir so nicht hinnehmen können."

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