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Weltweite Sorge um Eskalation

Krise auf der Krim lässt Börsen bibbern

  • Veröffentlicht: 03.03.2014
  • 12:16 Uhr
  • fbo, DPA, RTR
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© DPA

Die Sorge um eine Eskalation in der Ukraine hat den deutschen Aktienmarkt und weitere Börsen in ganz Europa kräftig belastet. Im frühen Handel sackte der Dax um 2,47 Prozent auf 9452 Punkte ab. Zuletzt war es im Januar an einem einzigen Tag so deutlich abwärts gegangen. Der MDax büßte 2,60 Prozent auf 16 451 Punkte ein, der TecDax verlor 3,34 Prozent und stand zunächst bei 1243 Zählern. Für den EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone ging es um 2,07 Prozent auf 3083 Punkte abwärts.

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"Die Anleger reagieren risikoscheu", fasste ein Händler die Stimmung zusammen. Immerhin dürfte nach Einschätzung von Ökonomen eine Eskalation weltweit Folgen für die Wirtschaft haben. Aus europäischer und globaler Sicht verstärkte sich damit die ohnehin vorhandene Unsicherheit, die derzeit immer noch eine erhebliche Bürde für einen stabilen globalen Aufschwung sei, hieß es. Die Ölpreise zogen am Montagmorgen bereits deutlich an, während der Euro weiter nachgab.

Krim-Krise verteuert Öl und Gold

Spekulationen über einen militärischen Konflikt um die Krim haben den Ölpreis in die Höhe getrieben. Einige Anleger flüchteten in den "sicheren Hafen" Gold. Die richtungsweisend Öl-Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um bis zu zwei Prozent und notierte mit 111,24 Dollar je Barrel (159 Liter) so hoch wie zuletzt zu Jahresbeginn. Das US-Öl WTI verteuerte sich ähnlich stark auf 104,65 Dollar. Das ist der höchste Stand seit Ende September 2013. "Sollte es wirklich zum Krieg kommen, könnte WTI die Marken von 110 und 120 Dollar schnell überspringen", sagte Analyst Ben LeBrun vom Brokerhaus OptionsXpress.  

Eskalation in der Ukraine: Die Krim-Krise im Liveticker

Die "Antikrisen-Währung" Gold stieg in der Spitze um 1,7 Prozent auf ein Vier-Monats-Hoch von 1348,30 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Silber legte sogar um 1,9 Prozent auf 21,60 Dollar zu. "Wenn die die Lage nicht entschärft wird, könnte sie die fragile Erholung der Weltwirtschaft gefährden", warnte Analyst Edward Meir vom Brokerhaus INTL FCStone.

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Russlands Zentralbank erhöht überraschend Leitzins

Die russische Notenbank hob derweil den Leitzins überraschend an. Er steige um 1,5 Prozentpunkte auf 7,0 Prozent, teilte die Zentralbank am Montagmorgen mit. Es war der erste Zinsschritt seit 17 Monaten. Experten sehen hierin eine Reaktion der Währungshüter zur Stärkung des russischen Rubel. Die Landeswährung war mit der Sorge vor einer Eskalation der Lage in der Ukraine zum US-Dollar auf ein neues Rekordtief abgerutscht. Auch zum Euro fällt der Rubel weiter ab.

Zeitweise wurde am Montag für einen US-Dollar bis zu 36,90 Rubel bezahlt. Für einen Euro stieg der Kurs auf bis zu 50,21 Rubel. Seit Jahresbeginn ist die russische Währung auf Talfahrt. "Der Zinsschritt ist eindeutig eine Maßnahme zur Stabilisierung der russischen Währung", sagte ein Experte der Bank of America. Die Notenbank werde durch geopolitische Faktoren unter starken Handlungsdruck gesetzt. Am Wochenende hatte sich die Konflikt zwischen der Ukraine und Russland zugespitzt. Daraufhin setzten die G7-Industrienationen ihre Vorbereitungen auf das geplante G8-Treffen in Russland aus.

Ukraine-Krise belastet Tokios Börse

Wegen der Krise um die Ukraine hat auch die Börse in Tokio zum Wochenauftakt deutlich nachgegeben. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte notierte am Montag zur Handelsmitte ein Minus von 259,24 Punkten oder 1,75 Prozent beim Zwischenstand von 14 841,07 Punkten. Der breit gefasste Topix büßte bis dahin 22,56 Punkte oder 1,86 Prozent auf 1189,10 Zähler ein.

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