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GfK-Index auf 9,9 Punkte gesunken

Krisen dämpfen deutsche Konsumlaune

  • Veröffentlicht: 21.08.2015
  • 12:41 Uhr
  • dpa
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© dpa/Robert Schlesinger

Der GfK-Konsumklimaindex für September sinkt auf 9,9 Punkte. Gründe dafür sind Chinas Wirtschaftsflaute, die Flüchtlingswelle und Griechenland.

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Das deutsche Konsumklima hat überraschend einen Dämpfer erhalten. Der vom Forschungsunternehmen GfK für September prognostizierte Indikator für die Konsumlaune sei auf 9,9 Punkte gesunken, wie das Unternehmen am Freitag in Nürnberg mitteilte. In den Monaten August und Juli hatte der Indikator noch bei 10,1 Punkte gelegen, nachdem er im Juni bei 10,2 Zählern den höchsten Wert seit Oktober 2001 erreicht hatte.

"Der Konjunkturoptimismus der deutschen Verbraucher hat etwas nachgelassen", erklärte GfK-Experte Rolf Bürkl die Eintrübung des Konsumklimas. Risiken aus dem Ausland hätten die Verbraucher leicht verunsichert, sagte Bürkl. Unter anderem habe die Wirtschaftsflaute in China ein Rolle gespielt, weil hier deutsche Schlüsselindustrien wie der Auto- und Maschinenbau sowie die Chemiebranche betroffen seien.

Flüchtlingswelle und sorgenvolle Blicke nach Athen

Darüber hinaus habe auch die Griechenland-Krise etwas belastet, weil eine Einigung auf ein neues Hilfspaket im Zeitraum der Erhebung noch nicht sicher gewesen sei, sagte Bürkl weiter. Die Euro-Finanzminister hatten am 14. August den Weg für weitere Griechenland-Hilfen frei gemacht und damit erst zum Ende der GfK-Umfrage. Außerdem könnte nach Einschätzung von Bürkl die Flüchtlingsproblematik den Konjunkturoptimismus der Verbraucher getrübt haben.

Bei den Konjunkturerwartungen, einem Unterindikator des Konsumklimas, scheint sich laut GfK "der rückläufige Trend weiter zu verfestigen". Im Sog der schwächeren Konjunkturerwartungen seien die Anschaffungsneigung und die Einkommenserwartung gesunken. Allerdings sollte der Rückgang der Einkommenserwartungen nicht überbewertet werden, sagte Bürkl. Hier sei das Niveau zwar leicht gesunken, es liege aber immer noch knapp unter dem Höchstwert seit der Wiedervereinigung.

Trotz des leichten Dämpfer bleibe die Konsumlaune in Deutschland weiter auf einem sehr hohen Niveau, versicherte Bürkl. Die Verbraucher gehen nach wie vor davon aus, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr zulegen wird. Vor allem stütze der robuste Arbeitsmarkt, steigende Löhne und Gehälter sowie die ungewöhnlich niedrige Inflation die Kauflaune.

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