Mord an Maria aus Zinnowitz
Lebenslang und Psychiatrie für die Täter
- Veröffentlicht: 06.09.2019
- 12:20 Uhr
- dpa
Auf der Urlaubsinsel Usedom wird eine schwangere junge Frau brutal umgebracht - aus reiner Mordlust. Das Verbrechen sorgte für Entsetzen. Die Strafen, die das Landgericht Stralsund nun verhängte, fielen hart aus.
Für den grausamen Mord an der 18-jährigen Maria aus Zinnowitz hat das Landgericht Stralsund für den 19 Jahre alten Haupttäter die Unterbringung im Maßregelvollzug in einer Psychiatrie angeordnet. Zusätzlich wurde er zu einer 12-jährigen Jugendhaftstrafe verurteilt. Der andere Täter, ein 21 Jahre alter Mann, erhielt eine lebenslange Haftstrafe. Bei ihm stellte das Gericht am Freitag auch die besondere Schwere der Schuld fest. Eine vorzeitige Haftentlassung ist damit so gut wie ausgeschlossen.
Laut Anklage wollten die beiden einen Menschen sterben sehen. Sie suchten sich dafür die im 3. Monat schwangere Maria, mit der sie befreundet waren. Sie wohnte alleine. Es sei einfacher gewesen, das Mordvorhaben umzusetzen als bei einem anderen jungen Mann in der Clique, der ebenfalls in ihrem Visier stand, hatte der 19-Jährige im Prozess gesagt.
Wohl lange Zeit in Psychiatrie
Er hatte die Anklage zum großen Teil bestätigt. Danach haben die beiden Angeklagten zusammen den Mordplan gefasst. Er habe er sich dann neben einem Messer auch Ersatzkleidung besorgt, um sie später gegen die mit Blut beschmierte auszutauschen. Unter einem Vorwand waren sie in die Wohnung Marias gekommen. Dort habe der Haupttäter aus dem Hinterhalt seinem Opfer einen heftigen Stich in den Hals versetzt.
Maria habe «Aua» und «Hör auf» gerufen. Dann habe er sich auf die am Boden liegende Frau gesetzt und ihr zahlreiche weitere Stiche am Kopf und Hals zugefügt, während der Mittäter ihre Beine festgehalten habe. Der 21 Jahre alte Mann bestritt dies. Allerdings wurde seine DNA im unteren Bereich von Marias Hose gefunden, was der Staatsanwalt als ein starkes Indiz für seine Beihilfe wertete. 4 Wochen nach der Tat waren die beiden Männer festgenommen worden.
Ein psychiatrischer Gutachter hatte dem Jüngeren eine extrem hohe Gefährlichkeit attestiert. Bei ihm sei ein völliger Mangel an Empathie festzustellen, sagte der Psychiater. Er sei extrem aggressiv und impulsiv. «Das sind Leute, um die man sich Sorgen machen muss.» Er empfahl die Unterbringung im Maßregelvollzug. Dort werden Therapieversuche unternommen, Experten gehen bei dem Täter aber von einer sehr langen Zeit in der Psychiatrie aus. Die Gutachterin des 2. Angeklagten sah bei diesem keine Hinweise auf eine Persönlichkeitsstörung oder eingeschränkte Steuerungsfähigkeit.