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Bahn schlägt Platzeck als Vermittler in GDL-Tarifstreit vor

Lokführer fahren weiter auf hartem Streikkurs

  • Veröffentlicht: 06.05.2015
  • 13:19 Uhr
  • dpa
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Die Lokführergewerkschaft GDL setzt ihren Rekord-Streik bei der Deutschen Bahn AG auch an diesem Mittwoch in unveränderter Härte fort. Die Bahn schlägt derweil Platzeck als Vermittler in GDL-Tarifstreit vor.

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Die Geduld von Millionen Bahnkunden wird weiter auf die Probe gestellt: Die Lokführergewerkschaft GDL setzt ihren Rekord-Streik bei der Deutschen Bahn AG auch an diesem Mittwoch in unveränderter Härte fort. Nach Ankündigung der Gewerkschaft sollen über den gesamten Tag erneut rund 3000 Lokführer dem Streikaufruf folgen und ihre Züge stehen lassen.

Die Deutsche Bahn hat im Tarifkonflikt eine Vermittlung mit einer "unabhängigen Persönlichkeit" vorgeschlagen. Dies könnte der brandenburgische Ex-Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) sein. Dieser habe dazu seine Bereitschaft erklärt, sagte Bahnchef Rüdiger Grube am Mittwoch in Berlin. Die GDL könne zusätzlich eine eigene Person des Vertrauens hinzuziehen. Personalvorstand Ulrich Weber sagte, der Vorschlag bedeute formal keine Schlichtung. Eine Schlichtung wäre aber das Beste, um voranzukommen, fügte Weber hinzu. Die GDL lehnt eine Schlichtung bisher ab.

GDL will Bahn-Angebot in Ruhe bewerten

Die GDL will ein neues Angebot von Bahnchef Rüdiger Grube in Ruhe bewerten. Die GDL werde sich mit der Prüfung Zeit lassen, betonte Gewerkschaftschef Claus Weselsky am Mittwoch bei einer Kundgebung vor dem Kölner Hauptbahnhof. Nach jetzigem Stand gebe es aber keinen Grund, den bis Sonntag geplanten Streik abzubrechen. Überhaupt sei Grubes Angebot noch nicht bei der GDL eingegangen, sagte Weselsky.

Zum Vorschlag der Bahn, den brandenburgischen Ex-Ministerpräsidenten Matthias Platzeck (SPD) in dem festgefahrenen Konflikt zum Vermittler zu ernennen, äußerte sich Weselsky zunächst nicht. Er wurde von Hunderten GDL-Mitgliedern in Köln mit Jubel empfangen und auf seinem Weg durch die Menge mehrfach umarmt

Mindestens zwei von drei Fernzügen fallen aus

Von dem bis Sonntag angekündigten Streik sind Personen- wie Güterzüge betroffen. Die Passagiere müssen sich wie am Mittwoch darauf einrichten, dass mindestens zwei von drei Fernzügen ausfallen und die S-Bahnen in den Ballungsräumen nur stark ausgedünnt verkehren. Der Güterverkehr wird bereits seit Montag bestreikt, so dass mögliche Produktionsausfälle wegen fehlenden Nachschubs näher rücken. Fernreisende und Pendler müssen seit Dienstag mit den Folgen der mittlerweile achten Streikwelle im aktuellen Tarifkonflikt zurechtkommen.

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