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Hohes Polizeiaufgebot in Berlin

Löw erwartet gegen England Spiel mit offenem Visier

  • Veröffentlicht: 26.03.2016
  • 09:14 Uhr
  • dpa
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© dpa/Annegret Hilse

Erhöhte Polizeipräsenz und enger Kontakt zu den Sicherheitsbehörden: Nach der Absage von Hannover soll die Fußball-Nationalmannschaft in Berlin spielen können - trotz des Terrors in Brüssel. Bundestrainer Löw erhofft sich wertvolle Fingerzeige - der EM-Countdown läuft.

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Unter hohen Sicherheitsmaßnahmen trifft die deutsche Fußball-Nationalmannschaft am Samstag (20.45 Uhr) im ersten Länderspiel des Jahres auf England. Das Freundschaftsspiel im ausverkauften Berliner Olympiastadion soll nach dem jüngsten Stand trotz der Terroranschläge von Brüssel stattfinden - mit erhöhter Polizeipräsenz. Es gebe keine neuen Erkenntnisse zur Gefährdungslage, erklärte ein Sprecher der Bundespolizei am Freitag. "Wir hoffen auf ein friedliches Fußballfest", so ein Sprecher der Berliner Polizei.

"Wir leben in einer potenziellen Gefahrenlage im Moment", sagte Bundestrainer Joachim Löw. Nach dem Ausfall von Kapitän Bastian Schweinsteiger, der sich im Training erneut am rechten Knie verletzt hatte, stehen Löw noch 25 Spieler zur Verfügung. Im Angriff darf Mario Gomez beginnen, verriet der Bundestrainer vorab. "Er hat Sicherheit gewonnen, das merkt man in allen Bewegungen", sagte er über den 30-Jährigen, der in der Türkei mit 19 Treffern die Torschützenliste anführt. Sein 25. und letztes Tor im Nationaltrikot liegt fast vier Jahre zurück.

Götze von der Bank

Mario Götze wird auch im Nationaltrikot zunächst auf der Ersatzbank Platz nehmen müssen. Löw will den Bayern-Profi aber im Verlauf des Spiels einwechseln. Dem Weltmeister hat er einen Startelfeinsatz im zweiten Länderspiel am Dienstag in München gegen Italien versprochen. "Diese Spielpraxis muss ich ihm geben", sagte Löw über Götze, den er für die EM-Mission fix eingeplant hat.

Insgesamt erhofft sich Löw von der Partie gegen den Weltmeister von 1966 wertvolle Erkenntnisse Richtung EM. "Es wird ein Spiel mit offenem Visier", sagte er voraus. Der Bundestrainer stellt "nicht das Ergebnis über alles andere". Für ihn sei in erster Linie "ein gutes Spiel wichtig", erklärte Löw.

Englands Startelf mit vier Spurs-Profis

Englands Fußball-Nationaltrainer Roy Hodgson sieht sich bei der Entwicklung seines jungen Teams an die Situation des deutschen Fußballs vor zehn Jahren erinnert. "In Sachen Erfahrung müssen wir akzeptieren, dass wir sehr deutlich hinter Deutschland zurückliegen", sagte der Coach am Freitagabend in Berlin. "Wir sind da, wo Deutschland nach der WM 2006 war - mit zahlreichen jungen Spieler, die wir entwickeln wollen." Der Weltmeister fungiere als Vorbild für die Inselkicker. "Wir sind im Gegensatz zu Deutschland am Anfang unserer Reise."

Hodgson will im Länderspiel-Klassiker auf eine unerfahrene Startelf mit gleich vier Profis von Tottenham Hotspur setzen. Der Coach offenbarte vorab seine geplante Anfangsformation für die Partie. So soll Spurs-Stürmer Harry Kane die Offensive neben Danny Welbeck vom FC Arsenal und Liverpools Adam Lallana anführen. Zudem plant Hodgson mit Dele Alli und Eric Dier von Tottenham im Mittelfeld, auf der Position des linken Verteidigers steht Teamkollege Danny Rose vor seinem Länderspieldebüt.

Hohes Polizeiaufgebot rund um das Spiel

In Sicherheitskreisen hieß es am Freitag, es gebe derzeit keine Hinweise, die eine Absage erforderlich machten. An der Lage habe sich nichts geändert. Bei Terroranschlägen auf dem Flughafen und in einer Metro-Station von Brüssel waren am Dienstag mindestens 31 Menschen ums Leben gekommen, rund 300 andere wurden verletzt.

Die Bundespolizei will das Spiel im Olympiastadion dem Sprecher zufolge auch mit Blick auf die Ereignisse in Brüssel mit besonderer Wachsamkeit und "unterstützenden Einheiten" begleiten. Eine Größenordnung nannte er nicht. Als große Anlaufstellen stünden etwa der Bahnhof Zoo, der Alexanderplatz und natürlich das Olympiastadion im Fokus. Auch die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) betonten, ihre Mitarbeiter seien besonders sensibilisiert.

Bei der Berliner Polizei hieß es: "Wir sind gut aufgestellt." Die Situation werde ständig neu bewertet. Es gebe einen engen Kontakt zu den Sicherheitsbehörden. Erst am Tag des Länderspiels werde auch feststehen, wie viele Polizisten eingesetzt werden.

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