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Porsche-Chef ein möglicher Nachfolger

Machtkampf bei VW nicht zu Ende

  • Veröffentlicht: 23.04.2015
  • 19:10 Uhr
  • dpa
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© dpa

Der Kampf um die Besetzung der Volkswagen-Spitze flammt wieder auf. Nach dpa-Informationen gab es am Mittwoch ein Treffen der VW-Großaktionäre Porsche und Piëch. Aufsichtsratschef Piëch versucht, Vorstandschef Winterkorn absetzen zu lassen. Piëch dementierte das jedoch gegenüber der "Bild"-Zeitung

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VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch hat gegenüber der "Bild"-Zeitung erklärt, er betreibe nicht die Ablösung des VW-Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn. Wörtlich sagte Piëch am Donnerstag laut "Bild"-Zeitung: "Wir haben uns letzte Woche ausgesprochen. Und uns auf eine Zusammenarbeit geeinigt. Ich betreibe die Ablösung von Martin Winterkorn nicht."

Zuvor hatten die Deutsche Presse-Agentur sowie der NDR berichtet, Piëch versuche, Vorstandschef Winterkorn noch vor der Hauptversammlung am 5. Mai absetzen zu lassen. Es gebe Versuche, wonach der Beschluss der Aufsichtsratsspitze vom vergangenen Freitag "unterlaufen werden solle", hieß es bei Personen, die mit der Sache vertraut sind.

Piëch will Machtpoker nicht verlieren

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur trafen sich am Mittwoch auf Drängen von Piëch die Familien Piëch und Porsche in Stuttgart. Dort soll der VW-Patriarch Piëch (78) um Unterstützung für seinen Plan geworben haben, Vahland oder Müller als Nachfolger von Winterkorn durchzusetzen. Ob er damit Erfolg hatte, war zunächst nicht zu erfahren. Letztlich wolle Piëch verhindern, erneut den Machtpoker im Präsidium des VW-Aufsichtsrats zu verlieren.

Zunächst schien für den mächtigen VW-Aufsichtsratschef nach dem Beschluss des Aufsichtsratspräsidiums die erste Runde im Machtpoker in der Führungsspitze verloren gegangen zu sein - eine für ihn ungewöhnliche Schlappe. Piëch hatte sich vor knapp 14 Tagen mit einem Zitat im "Spiegel" ("Ich bin auf Distanz zu Winterkorn") vom Vorstandsboss abgewendet. Doch trotz der öffentlichen Attacke blieb Winterkorn (67) als VW-Chef im Amt. Bei einem Krisentreffen des Aufsichtsrats-Präsidiums am vergangenen Donnerstag in Salzburg stand es nach dpa-Informationen 5:1 gegen Piëch.

Das Präsidium hatte festgestellt, Winterkorn sei der "bestmögliche" Vorstandschef. Das Präsidium werde dem Aufsichtsrat vorschlagen, Winterkorns Vertrag in seiner Februar-Sitzung im nächsten Jahr zu verlängern, hieß es.

Dies war eine Niederlage für Piëch, der in dem Führungsgremium isoliert sei, wie mehrere mit den Vorgängen in Salzburg vertraute Personen der dpa bestätigten. Allerdings betonten sie schon damals, dass das letzte Wort in der Sache noch nicht gesprochen sein dürfte.

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