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Erste Maßnahmen geplant

Medien: Berlin wappnet sich für griechische Pleite

  • Veröffentlicht: 12.06.2015
  • 08:34 Uhr
  • dpa
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Die Bundesregierung soll sich nach einem Medienbericht auf die Staatspleite Griechenlands vorbereiten. Ende Juni läuft das aktuelle Hilfsprogramm der EU aus.

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Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung bereitet sich Berlin auf eine Staatspleite Griechenlands vor. Unter Berufung auf mehrere mit den Vorgängen vertraute Personen berichtet die Zeitung (Freitag), es gebe konkrete Beratungen, was im Falle einer Pleite zu tun sei. Danach sei unter anderem im Gespräch, bei einer Staatspleite Kapitalverkehrskontrollen in Griechenland einzuführen. Außerdem werde ein Schuldenschnitt für das Land diskutiert. Regierungsbeamte stünden darüber in einem engen Austausch auch mit Mitarbeitern der Europäischen Zentralbank.

Einen konkreten Plan, wie im Falle einer griechischen Staatspleite zu reagieren sei, habe die Bundesregierung allerdings nicht, berichtete die Zeitung. Vieles müsse ad-hoc entschieden werden. "Auch die Kanzlerin weiß jetzt, dass die Zeit nicht mehr reichen wird", um Griechenland bis zum 30. Juni zu retten, zitiert "Bild" einen hochrangigen Diplomaten.

Die Zeit wird knapp

Der IWF holte am Donnerstag seine Unterhändler vorerst aus Brüssel nach Washington zurück. EU-Gipfelchef Donald Tusk warnte Athen explizit vor weiterer Hinhalterei. "Es gibt keinen Raum zum Spielen mehr, es gibt keine Zeit zum Spielen mehr", sagte er in Brüssel zum Abschluss des EU-Lateinamerika-Gipfels. Tusk forderte, beim Treffen der Euro-Finanzminister am nächsten Donnerstag (18. Juni) müsse es im Ringen um weitere Milliardenhilfen konkrete Beschlüsse geben.

Um die Staatspleite Ende Juni zu vermeiden, wird nach Angaben von EU-Diplomaten über eine Verlängerung des Hilfsprogramms - das Ende Juni ausläuft - um drei Monate diskutiert. Athen könnte zudem Zugriff auf etwa 10,9 Milliarden Euro Reserven erhalten, die im laufenden Hilfsprogramm zurückgestellt wurden, um Banken zu rekapitalisieren. Laut Diplomaten zeichnet sich zudem ab, dass Athen die neuen Vorgaben für den Primärüberschuss im Haushalt (ohne Zins- und Tilgungszahlungen) akzeptiert. Die Geldgeber fordern für das laufende Jahr ein Prozent; Griechenland wollte weniger.

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