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Flatrate-Mobiltarif teuer

Mobiles Flatrate-Surfen bleibt in Deutschland teuer

  • Veröffentlicht: 03.04.2018
  • 13:00 Uhr
  • dpa
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© dpa-Zentralbild

In einer Werbung der Telekom für einen neuen Flatrate-Mobiltarif heißt es: "Endlich. Keine Limits mehr". Tatsächlich gibt es in dem Tarif keine Drosselung der Geschwindigkeit. Doch blickt man auf andere EU-Staaten, fällt auf: So wirklich billig ist der Tarif nicht.

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Wer in Deutschland mit seinem Handy schnell und viel surfen will, muss deutlicher tiefer in die Tasche greifen als im Ausland. Wie aus einer Untersuchung des Vergleichsportals Verivox hervorgeht, ist es in vielen anderen EU-Staaten deutlich billiger: So werden in Deutschland rund 80 Euro im Monat für einen Tarif bei der Telekom fällig, um eine unbegrenzte Daten-Flatrate zu bekommen - die Übertragungsgeschwindigkeit wird also nicht ab einer gewissen Menge gedrosselt. In den Niederlanden (35 Euro), Frankreich (40 Euro), Großbritannien (umgerechnet rund 40 Euro) und Schweden (umgerechnet 49 Euro) liegen die billigsten Tarife wesentlich niedriger.

Die Telekom hatte erst kürzlich eine neue Daten-Flatrate für mobiles Surfen eingeführt. Vodafone und Telefónica/O2 haben in Deutschland kein solches Produkt.

Deutschland hat Nachholbedarf

Verivox hatte alle verfügbaren Tarife der Netzbetreiber aus zehn europäischen Staaten unter die Lupe genommen. Angebote von Zweitmarken oder Service-Providern wurden dagegen nicht berücksichtigt. Einige Länder hatten nur "Quasi-Flatrates" - dort ist die Grenze zur Datenmenge, ab der auf langsames Tempo gedrosselt wird, also sehr hoch. In Polen kostet zum Beispiel ein Tarif mit einer 100 GB-Schwelle nur umgerechnet rund 19 Euro - der ist von T-Mobile, einer Tochter des Bonner Konzerns. Relativ billig sind zudem Tarife in Italien (25 Euro/Grenze 100 GB) und Spanien (32 Euro/25 GB). Recht teuer ist Österreich - Verivox zufolge kostet dort der preisgünstigste Tarif 69,73 Euro bei einem Drosselungsbeginn bei 60 GB.

Der Vergleich mache deutlich, dass Deutschland bei Tarifen mit großen Datenmengen weiterhin Nachholbedarf hat, sagte Verivox-Experte Christian Schiele. Er begründet das hohe Preisniveau unter anderem damit, dass der Wettbewerb auf dem heimischen Markt in den vergangenen Jahren abgeflacht sei. Zudem gebe es in Deutschland weniger staatliche Förderung als etwa in Frankreich - heimische Firmen müssen ihr Geschäft weitgehend aus eigener Kraft finanzieren.

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