Vergleich mit US-Behörden kostet das Unternehmen 864 Millionen Dollar
Moody's zahlt wegen geschönten Ratings
- Veröffentlicht: 14.01.2017
- 09:12 Uhr
- dpa
USA: Ratingagentur Moody's zahlt 864 Millionen Dollar wegen geschönten Ratings.
Die Ratingagentur Moody's ist von zweifelhaften Kreditbewertungen aus der Zeit der Finanzkrise eingeholt worden. Das Unternehmen teilte am Freitagabend (Ortszeit) mit, im Rahmen eines Vergleichs mit US-Behörden 864 Millionen Dollar (812 Mio Euro) zu zahlen. 437,5 Millionen Dollar gehen als Bußgeld an das Justizministerium und weitere 426,3 Millionen an 20 US-Bundesstaaten. Die Einigung umfasse zudem erhebliche Maßnahmen, um die Integrität, Unabhängigkeit und Qualität der Kreditbewertungen zu stärken.
Moody's steht weiter hinter seinen Ratings
Moody's wird vorgeworfen, das Risiko strukturierter Wertpapiere zum eigenen Geschäftsvorteil nicht ausreichend berücksichtigt zu haben. Nach dem Einbruch des US-Häusermarktes Ende 2007 hatten viele solcher Papiere massiv an Wert eingebüßt, was zu heftigen Turbulenzen an den Finanzmärkten führte und als ein Grund für die tiefe Rezession der Folgejahre gilt. Trotzdem betont Moody's, keine Gesetzesverstöße begangen zu haben und hinter seinen Ratings zu stehen.
S&P zahlte bereits 1,4 Milliarden Dollar
Der größere Rivale Standard & Poor's hatte bereits im Februar 2015 einen ähnlichen Vergleich geschlossen. S&P zahlte damals ingesamt 1,4 Milliarden Dollar an das Justizministerium und an Bundesstaaten, um sich von einem Verfahren um frisierte Bonitätsnoten für Wertpapiere freizukaufen, die in der Finanzkrise zu Brandbeschleunigern wurden. Weitere rund 200 Millionen Dollar zahlte das Unternehmen an den kalifornischen Pensionsfonds Calpers und die US-Börsenaufsicht.