Vier Festnahmen
Nizza-Anschlag: IS soll verantwortlich sein
- Veröffentlicht: 16.07.2016
- 11:45 Uhr
- dpa
Der Islamische Staat (IS) ist nach Angaben aus Kreisen, die der Terrormiliz nahestehen, für den Angriff in Nizza verantwortlich. In Frankreich wurden vier Personen aus dem Umfeld des Attentäters festgenommen.
Der Islamische Staat (IS) ist nach Angaben aus Kreisen, die der Terrormiliz nahestehen, für den Angriff in Nizza verantwortlich. Der Attentäter sei "ein Soldat des IS" gewesen, verbreitete die der Terrormiliz nahestehende Nachrichtenagentur Amak am Samstag im Internet. Die Echtheit der Erklärung ließ sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Am Donnerstag hatte der 31 Jahre alte Mohamed Lahouaiej-Bouhlel in Nizza ein Blutbad angerichtet. Der Mann mit tunesischen Wurzeln war während des Feuerwerks zum Nationalfeiertag der Franzosen mit einem Laster in die Menschenmassen gerast. Mindestens 84 Menschen starben, mehr als 200 wurden verletzt. Den Behörden war der Attentäter zunächst nicht bekannt. Es gab auch keine Hinweise darauf, dass er in Verbindung mit Islamisten steht.
Vier Personen festgenommen
Nach dem Anschlag sind vier Männer aus dem näheren Umfeld des Attentäters festgenommen worden, wie die französische Nachrichtenagentur AFP am Samstag nach Informationen aus Ermittlerkreisen berichtete. Die am Freitag festgenommene Ex-Frau des Tunesiers befinde sich noch immer in Polizeigewahrsam.
Der Attentäter von Nizza soll nach Angaben seiner Familie schon vor seiner Bluttat gewalttätig gewesen sein. "Er schlug seine Frau, also meine Cousine, er war ein Mistkerl", berichtete ein Familienmitglied der Online-Ausgabe der britischen Zeitung "Daily Mail". "Er trank Alkohol, er aß Schweinefleisch und er nahm Drogen." Der 31-Jährige Tunesier sei kein Moslem gewesen.
Hinweise auf psychische Probleme
Bereits zuvor hatte der Vater des Angreifers berichtet, dass sein Sohn früher wegen psychischer Probleme ärztlich behandelt worden sei. Dieser hatte demnach zwischen 2002 und 2004 einen Nervenzusammenbruch erlitten. "Er wurde cholerisch, er schrie, schlug alles kaputt, was er fand", sagte der Mohamed Mondher Lahouaiej-Bouhlel an seinem Wohnort im Osten Tunesiens der Nachrichtenagentur AFP. Ein Arzt habe dem Anfang 1985 geborenen Sohn damals Medikamente verschrieben, sagte der Vater weiter. Die Familie habe mit dem Sohn kaum noch Kontakt gehabt, nachdem dieser nach Frankreich gegangen war.