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Hertha und Gladbach weiter

Osnabrück: Pokalspiel abgebrochen

  • Veröffentlicht: 10.08.2015
  • 23:09 Uhr
  • dpa
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Die erste Runde im DFB-Pokal wird von einem weiteren Eklat überschattet. Der Schiedsrichter in Osnabrück bricht die Partie gegen RB Leipzig ab, nachdem ihn Feuerzeug am Kopf trifft. Gladbach und Hertha siegen, in Aalen treffen nur drei Elfmeterschützen.

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Ein Feuerzeugwurf hat für einen Skandal und den Abbruch des DFB-Pokalspiels zwischen dem VfL Osnabrück und RB Leipzig geführt. Schiedsrichter Martin Petersen war am Montagabend in der 71. Spielminute beim Stand von 1:0 für den gastgebenden Drittligisten von einem Feuerzeug am Kopf getroffen worden und zog sich zunächst in die Kabine zurück. Der Referee aus Stuttgart pfiff die Partie danach nicht mehr an. Zweitligist Leipzig kann nun aber auf ein Weiterkommen per Sportgerichtsurteil hoffen. Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes nahm noch am Abend die Ermittlungen auf.

Die Bundesligisten Borussia Mönchengladbach und Hertha BSC kamen nach Anlaufschwierigkeiten weiter. Die Gladbacher siegten nach 0:1-Rückstand noch 4:1 (0:1) beim FC St. Pauli, die Berliner nahmen in der ersten Runde mit einem 2:0 (0:0) bei Zweitliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld Revanche für das letztjährige Pokal-Aus bei den Ostwestfalen. Am Sonntag war der Mannschaftsbus der Berliner beschossen worden, die mit Polizeischutz ins Stadion gebracht wurden. Zweitligist 1. FC Nürnberg setzte sich mit 2:1 im Elfmeterschießen bei Zweitliga-Absteiger VfR Aalen durch. Nach 120 Minuten ohne Tor scheiterten gleich sieben Schützen vom Punkt.

Feuerzeug an den Kopf

In der zuvor schon phasenweise hitzigen Atmosphäre in Osnabrück wollte Schiedsrichter Petersen in der Nähe des VfL-Tores eingreifen, nachdem Reservist Michael Hohnstedt Leipzigs Torjäger Yussuf Poulsen provoziert hatte. Als sich der Referee abwendete, wurde er von dem Feuerzeug am Kopf getroffen und verzog vor Schmerzen das Gesicht. Petersen unterbrach das Spiel und pfiff es danach nicht mehr an. Für das Tor hatte Halil Savran schon nach 21 Sekunden gesorgt.

"Bei dem Vorgang in Osnabrück handelt es sich um einen tätlichen Angriff auf den Schiedsrichter. Der Spielabbruch ist dann die logische und notwendige Konsequenz", erklärte Herbert Fandel, der Vorsitzende der Schiedsrichterkommission in einer DFB-Mitteilung.

Vor neun Jahren war nach einem ähnlichen Vorfall das Zweitrundenspiel zwischen den Stuttgarter Kickers und Hertha BSC abgebrochen worden. Beim Stand von 2:0 für den Berliner Bundesligisten war einer der beiden Schiedsrichter-Assistenten in der 81. Minute von einem gefüllten Hartplastikbecher am Nacken getroffen worden. Die Partie vom 25. Oktober 2006 wurde zugunsten von Hertha BSC gewertet. Die Kickers wurden zudem zu einem Heimspiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit und 10.000 Euro Geldstrafe verurteilt.

Gladbach schlussendlich souverän

Nach dem Aus für die Bundesligisten 1899 Hoffenheim, Hamburger SV und FC Ingolstadt am Wochenende machten es Gladbach und Hertha besser. Die Borussia zeigte nach St. Paulis Führung durch Marc Rzatkowski (33.) in der zweiten Halbzeit eine klare Leistungssteigerung. Lars Stindl und Ibrahima Traoré sorgten in der 54. und 56. Minute mit einem Doppelschlag für die Wende, erneut Stindl (67.) und Thorgan Hazard (86.) machten für den Champions-League-Teilnehmer alles klar.

Einen Tag nach dem Schuss auf den Hertha-Mannschaftsbus, in dem keine Spieler saßen, ließen sich die Hertha-Profis auf dem Rasen nichts anmerken. Der Favorit präsentierte sich nach dem letztjährigen Aus im Elfmeterschießen an gleicher Stelle zielstrebiger und belohnte sich für seine Bemühungen: Salomon Kalou (73.) und Neuzugang Vladimir Darida (88.) trafen gegen den Überraschungs-Halbfinalisten der Vorsaison.

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