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Vorfall in Salisbury

Paar in Salisbury durch unbekannte Substanz schwer erkrankt

  • Veröffentlicht: 04.07.2018
  • 15:47 Uhr
  • dpa
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© PA Wire/dpa

Erinnerungen an den Mordanschlag auf die Skripals werden geweckt: Ein Mann und eine Frau liegen bewusstlos in einem Haus in Südengland. Gibt es dafür eine einfache Erklärung oder steckt mehr dahinter?

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Vier Monate nach dem Giftanschlag auf die Skripals ist ein Paar nahe dem damaligen Tatort durch eine unbekannte Substanz schwer erkrankt. Die beiden liegen im kritischen Zustand in einer Klinik im englischen Salisbury. Erwartungsgemäß seien Terrorexperten in die Ermittlungen einbezogen worden, teilte Scotland Yard am Mittwoch mit. Die Polizei in der südwestlichen Grafschaft Wiltshire sprach von einem "größeren Vorfall".

Ein Verbrechen konnte die Polizei zunächst ebenso wenig ausschließen wie Drogenmissbrauch. Man gehe unvoreingenommen an den Fall heran.

Anschlag auf Doppelagenten

Im vergangenen März waren Teile der Innenstadt von Salisbury abgeriegelt worden, nachdem der ehemalige russische Doppelagent Sergej Skripal und seine Tochter Julia dort mit dem Kampfstoff Nowitschok vergiftet worden waren. Sie saßen bewusstlos auf einer Parkbank. London machte Moskau für die Tat verantwortlich; es kam zu einem diplomatischen Schlagabtausch und Ausweisungen zahlreicher Diplomaten. Die Skripals leben inzwischen an einem unbekannten Ort.

Nach dem jüngsten Vorfall wurden einige Bereiche in Salisbury und in dem Wohnort des Paares, Amesbury rund 13 Kilometer weiter nördlich, vorsichtshalber abgesperrt. Die Gesundheitsbehörde ging nicht von einer "bedeutenden Gesundheitsgefährdung" für die Öffentlichkeit aus. Das Paar im Alter von etwa 40 Jahren soll unter anderem eine Familienveranstaltung in einer Kirche besucht haben, bevor es am Samstagabend bewusstlos in seinem Wohnhaus entdeckt wurde.

Die Beamten seien zunächst davon ausgegangen, dass die beiden möglicherweise verunreinigtes Heroin oder Crack-Kokain eingenommen haben könnten und sich daher im kritischen Zustand befinden. Es werde aber noch genau untersucht, welche Substanz im Spiel gewesen sei. Medienberichten zufolge ist auch das Forschungslabor für Chemiewaffen im nahe gelegenen Porton Down mit in die Untersuchungen einbezogen worden. Scotland Yard wollte dazu keine Stellungnahme abgeben.

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