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Familie als "Fabrik der Hoffnung"

Papst Franziskus beim Weltfamilientag

  • Veröffentlicht: 27.09.2015
  • 09:41 Uhr
  • dpa
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Zehntausende Katholiken aus aller Welt jubeln dem Papst beim Weltfamilientag in Philadelphia zu. Franziskus begeistert die Menschen mit einer spontanen Rede - und einer klaren Botschaft.

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Papst Franziskus hat beim Weltfamilientag in den USA ein flammendes Plädoyer für die Familie gehalten und sie als "Fabrik der Hoffnung" gewürdigt. "Pflegen und verteidigen wir die Familie, weil es dabei um unsere Zukunft geht", forderte der Papst in einer frei gehaltenen Rede am späten Samstagabend (Ortszeit) vor zehntausenden Menschen beim Fest der Familien in Philadelphia. "Familienleben kann Teller fliegen lassen, Kinder können Kopfschmerzen verursachen - und über Schwiegermütter will ich erst gar nicht reden." Dennoch lohne es sich, für Familien zu kämpfen.

Das vorab verbreitete Redemanuskript, in dem Franziskus unter anderem für mehr Unterstützung der Gesellschaft für Familien geworben hatte, legte das Kirchenoberhaupt komplett beiseite. Stattdessen rief er die Zuhörer aus aller Welt dazu auf, die guten Seiten des Familienlebens zu sehen. "In einer Familie ist immer Leben, weil die Liebe Gottes die Tür zum Leben öffnet", sagte er. Er riet den Menschen, nach einem Streit nie den Tag zu beenden, ohne wieder Frieden zu schließen.

Zuvor waren beim Fest der Familien am Vorabend der Abschlussmesse des Weltfamilientages Stars wie Andrea Bocelli, Aretha Franklin oder Juanes aufgetreten. Sechs katholische Familien von allen Kontinenten hatten von ihren Erfahrungen in verschiedenen Lebenssituationen berichtet - etwa ein junges Paar kurz vor der Hochzeit oder eine alleinerziehende Mutter mit einem behinderten Kind.

Gemeinsame Anstrengungen für die Religionsfreiheit

Am Nachmittag (Ortszeit) hatte der Papst bei einem Treffen mit Einwanderern zu gemeinsamen Anstrengungen für die Religionsfreiheit aufgerufen. Es sei nötig, "dass die Anhänger der verschiedenen Religionen ihre Stimmen vereinen, um Frieden, Toleranz und Achtung für die Würde und die Rechte der anderen zu fordern", sagte der Papst. Er verurteilte es, "Religion als Vorwand für Hass und Brutalität zu gebrauchen" oder mit "moderner Tyrannei" zu versuchen, die Religionsfreiheit zu unterdrücken.

Am Sonntag stehen die Abschlussmesse des Weltfamilientreffens sowie ein Besuch in einem Gefängnis auf dem Programm. Philadelphia ist die letzte Station der sechstägigen Reise des Papstes durch die USA. Zuvor hatte er Kuba besucht. Am Sonntag fliegt er zurück nach Rom.

Der Pontifex war am Samstagmorgen (Ortszeit) von New York nach Philadelphia gereist. Dort feierte er zunächst eine Messe mit Bischöfen, Ordensleuten und Klerus und rief zu einer stärkeren Einbindung von Frauen und Laien in der katholischen Kirche auf. "Die Zukunft der Kirche in einer sich schnell verändernden Gesellschaft" fordere "ein aktiveres Engagement" dieser Gruppen, sagte er.

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