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Froome designierter Toursieger

Pinot gewinnt letzte Alpenetappe

  • Veröffentlicht: 25.07.2015
  • 18:49 Uhr
  • dpa
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© dpa/EPA/Kim Ludbrook

Spitzenreiter Chris Froome hat gewackelt. Aber alle Versuche seines Verfolgers Nairo Quintana, doch noch ins Gelbe Trikot zu stürmen, scheiterten. Der Brite hat seinen zweiten Toursieg seit 2013 zu 99 Prozent sicher.

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Ein völlig ausgepumpter Christopher Froome wirkte im Ziel auf 1850 Meter Höhe erst noch desorientiert - dann war dem Mann in Gelb klar: Den zweiten Toursieg nach 2013 wird ihm keiner mehr nehmen. In einem spektakulären Finale beim Aufstieg nach L'Alpe d'Huez verlor der 30 Jahre alte Brite gegen seinen Herausforderer Nairo Quintana Sekunde um Sekunde. Aber das Polster reichte. Mit 1:12 Minuten Vorsprung auf den aufopferungsvoll kämpfenden Kolumbianer fährt Froome am Sonntag auf die Pariser Champs Élysées.

"Die Emotionen sind unglaublich. Ein Traum wird wahr. Was meine Teamkollegen heute geleistet haben, ist nicht zu beschreiben - Richie Porte war bis zuletzt bei mir", sagte Froome im Ziel der 20. Etappe. Es habe "einige schwierige Momente heute" gegeben, gestand Froome seine erneute Schwächephase ein und schickte gleich ein dickes Kompliment an den unterlegenen Quintana hinterher: "Ihm gehört die Zukunft".

Franzose Pinot siegt in L'Alpe d'Huez

Hätte das Leichtgewicht aus den Anden in Zeeland an der Nordseeküste zu Beginn der Tour nicht 1:28 Minuten auf Froome verloren - er hätte das Blatt am Samstag beim spannenden Tour-Showdown hoch nach L'Alpe d'Huez vielleicht noch wenden können.

Den prestigeträchtigen Tagessieg in der Skistation sicherte sich Thibaut Pinot 18 Sekunden vor Quintana, der den Machtwechsel nicht zustande brachte. Der FDJ-Kapitän holte den dritten Etappensieg für die Franzosen und war fast außer sich vor Freude und erschöpft.

Lob für Froomes Helfer

"Meine Beine, meine Beine", klagte er und wies auf seine schmerzenden Muskeln. "Das ist mein wichtigster Sieg, heute ist ein sehr spezieller Tag für mich", erklärte der 25 Jahre alte Franzose, der in der ersten Tourwoche erkrankt war.

Ohne Porte hätte der Tagesvierte Froome vielleicht sein Trikot auf dem Weg zwischen Modane und L'Alpe d'Huez auf der Mini-Distanz von lediglich 110,5 Kilometern noch doch noch verloren. Gefahr für seine Spitzenposition besteht auf den abschließenden 109,5 Kilometern von Vile d'Avray auf die festlich geschmückten Champs Èlysées in Paris nicht mehr. Die letzte Tour-Etappe am Sonntag ist für die Klassementsfahrer traditionell eher ein heiterer Ausflug, bei dem schon unterwegs - für die Kameras - Champagner gereicht wird.

Brite hält Konkurrenten in Schach

Zunächst hatten Froome und sein wiedererstarktes Sky-Team alle Angriffe im Keim erstickt. Dabei zeichneten sich die zuletzt nicht sehr überzeugenden Porte und Wouter Poels besonders aus. "Das war unglaublich heute. Das Movistar-Team um Quintana und Valverde hat alles versucht. Aber zum Glück hat es meinem Freund Chris gereicht", sagte der Australier Porte, der die Sky-Mannschaft zum Saisonende verlassen wird, um in Zukunft auf eigene Rechnung zu fahren.

Zunächst hatte der drittplatzierte Alejandro Valverde beim Aufstieg zum Col de la Croix de Fer 58 Kilometer vor dem Ziel attackiert. Dann folgte sein Teamkollege Quintana. Aber Froome ließ beide nicht weiter weg als rund 20 Sekunden. Am letzten Anstieg versuchte es Quintana, der bei seinem Tour-Debüt 2013 auf Anhieb Zweiter hinter Froome geworden war, noch zweimal.

Hunderttausende Fans an der Strecke

Der insgesamt dritte Angriff saß, er kam weg und inszenierte eine grandiose Jagd nach dem Maillot Jaune. "Ich habe alles gegeben. Es hat noch gereicht für Froome, ich freue mich auch über Platz zwei", erklärte Quintana.

Der 13,8 Kilometer lange Schlussanstieg in das Skiparadies wurde für die Profis wieder zur Fahrt durch die wohl verrückteste Partymeile der Welt. Hunderttausende Zuschauer feierten Radsport-Karneval im Juli. Nach den tätlichen Angriffen auf Spitzenreiter Froome in den vergangenen Tagen blieb es beim turbulenten Aufstieg durch die 21 Serpentinen diesmal friedlich.

Dem Slowaken Peter Sagan ist das Grüne Trikot des Punktbesten nicht mehr zu nehmen. Er wird es am Sonntag in Paris zum vierten Mal in Serie in Empfang nehmen können. "Jedes Jahr ist verschieden. Ich bin stolz auf das Grüne Trikot, auch wenn ich bisher einen Etappensieg verpasst habe", sagte Sagan, der es im Finale am Sonntag noch einmal versuchen wird.

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