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Festival

Politische Akzente bei Kunstfest Weimar

  • Veröffentlicht: 25.08.2021
  • 08:50 Uhr
  • dpa
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Das Kunstfest in Weimar ist Thüringens überregional bekanntestes Festival für zeitgenössische Kunst - und ein ausgesprochen politisches.

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18 Tage, fast 50 Spielorte thüringenweit, rund 200 Veranstaltungen: In Weimar ist wieder Kunstfest-Zeit. Mit einem Tanzparcours der südafrikanischen Choreographin Robyn Orlin im Ilm-Park (18.00 Uhr) und dem ersten Teil der Serie "438 Tage NSU-Prozess - Eine theatrale Spurensuche" (20.30 Uhr) beginnt am Mittwoch Thüringens wichtigstes Festival für zeitgenössische Kunst. Bis zum 11. September stehen rund 15 Uraufführungen in verschiedenen Sparten auf dem Programm. Dabei setzt Festivalchef Rolf C. Hemke nicht nur mit der Nachinszenierung des Mammutprozesses um die aus Thüringen stammende rechtsextreme Terrorgruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" einen dezidiert politischen Schwerpunkt. Das Festival thematisiert auch Klimakrise und Migration.

Schwerpunkt NSU

Die NSU-Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt hatten zwischen September 2000 und April 2007 acht türkischstämmige und einen griechischstämmigen Kleinunternehmer sowie eine Polizistin ermordet. Im November 2011 nahmen sie sich nach einem Banküberfall in Eisenach das Leben, um der Festnahme zu entgehen. Erst da wurde die Existenz des NSU bekannt - der 10. Jahrestag ist Anlass für die künstlerische Aufarbeitung des Prozesses vor dem Oberlandesgericht München, das ihre Komplizin Beate Zschäpe 2018 als Mittäterin zu lebenslanger Haft bei besonderer Schwere der Schuld verurteilt hatte. Erst vor wenigen Tagen hat der Bundesgerichtshof (BGH) dieses Urteil bestätigt.

An der 17-teiligen Serie von Regisseur Nuran David Çalış wirken auch Laiendarsteller mit, darunter Angehörige von NSU-Opfern, deren Anwälte und Politiker. Die Aufführungen werden ergänzt durch Podiumsdiskussionen.

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Weniger Tickets im Verkauf

Mit dem Thema Migration setzt sich der iranische Regisseur Amir Reza Koohestani in seinem Stück "Transit" nach dem Roman der deutschen Schriftstellerin Anna Seghers (1900-1983) auseinander. Um Umweltthemen geht es unter anderem im Stück von Thomas Bück "Und alle Tiere rufen: Dieser Titel ändert die Welt auch nicht mehr" (Regie Marie Bues).

Festivalchef Hemke zeigte sich vor Festivalbeginn recht zufrieden mit dem Ticketvorverkauf. Eine Reihe von Veranstaltungen sei bereits ausverkauft, sagte er. Wegen der Pandemie-Schutzvorkehrungen sind die Platzkapazitäten im Vergleich zu normalen Kunstfestjahren begrenzt.

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