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Wegen Mordermittlungen

Polizei lässt kompletten See abpumpen

  • Veröffentlicht: 06.10.2018
  • 16:41 Uhr
  • dpa
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Welches Geheimnis birgt der Tietjensee auf seinem Grund? Die Polizei will es bei ihren Ermittlungen genau wissen. In einem Mordfall fehlen die Tatwaffe und eine Leiche. Deshalb wird nun der ganze See abgepumpt.

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Im Rahmen polizeilicher Ermittlungen haben am Samstag die Abpumparbeiten an dem bei Bremen gelegenen Tietjensee begonnen. Die Ermittler hoffen, die Leiche einer vor 25 Jahren verschwundenen jungen Frau zu finden. "Die Arbeiten haben begonnen, das Wasser läuft jetzt", sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Nach seiner Einschätzung kann es zwischen drei und fünf Tagen dauern, bis der etwa 260 Meter lange und 83 Meter breite See leergepumpt ist. Dann sollen Fahnder den freigelegten Morast auf der Suche nach möglichen versenkten Beweisen durchwühlen. Hintergrund sind Ermittlungen gegen den früheren Lebensgefährten der Frau.

35 Millionen Liter Wasser

THW und Polizei hatten am Vortag mit den Vorbereitungen für das Abpumpen des in Schwanewede (Landkreis Osterholz) gelegenen Sees begonnen. Dabei wurden auch besondere Vorkehrungen getroffen, damit Beweise beim Abpumpen nicht verschwinden oder beschädigt werden. Konkrete Angaben dazu machte der Polizeisprecher nicht. Das abgepumpte Wasser aus dem etwa 1,60 Meter tiefen Gewässer soll über Gräben in die Weser geleitet. "Wir haben auch Unterstützung durch Umweltbetriebe wegen der im See lebenden Fische", erklärte der Sprecher, der von etwa 35 Millionen Litern abzupumpenden Wasser sprach. Nach der Durchsuchung soll der Ort wieder geflutet werden. Danach sollen darin auch wieder Fische ausgesetzt werden.

1993 war eine junge Mutter in Bremen verschwunden. Eine Leiche wurde nie gefunden. Ihr damaliger Partner steht seit August wegen Mordes vor dem Landgericht. Der heute 58-Jährige soll die Frau ermordet haben, weil sie sich von ihm trennen und mit dem kleinen Sohn ausziehen wollte. Der Mann weist die Vorwürfe von sich.

Verlobungsring in der Tüte

Ein Jahr nach dem Verschwinden der Frau fischte ein Angler eine mit Steinen beschwerte Tüte aus dem See. Darin waren persönliche Gegenstände der Frau wie ihr Verlobungsring. Tauchgänge von Einsatzkräften blieben anschließend ohne Leichenfund, da die Sicht im brackigen Wasser des Sees nur wenige Zentimeter betrug. Zum Auspumpen des Sees war es gekommen, weil die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen wieder aufgenommen hatte. 

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