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Politiker werden aktiv

Polizisten besser schützen

  • Veröffentlicht: 13.07.2015
  • 18:02 Uhr
  • dpa
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© dpa

Junge Männer prügeln Polizisten - und jedes Mal war Alkohol im Spiel: Am vergangenen Wochenende gab es mehrere Übergriffe auf Beamte, die dabei verletzt wurden. Politik und Polizei wollen nun Taten sehen.

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Nach mehreren brutalen Attacken auf Polizisten wollen Politiker und Gewerkschaft besseren Schutz für die Beamten und härtere Strafen für die Angreifer. Baden-Württembergs Innenminister Reinhold Gall (SPD) verurteilte die Taten am Montag "auf das Schärfste" und dringt zudem auf Gesetzesänderungen.

Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft in Baden-Württemberg, Joachim Lautensack, forderte ein Signal der Politik: "Wer Polizisten so verletzt, muss ins Gefängnis." Am Wochenende waren in Baden-Württemberg mehrere Betrunkene ausgerastet und hatten Polizisten verletzt, mindestens einen davon schwer.

Angriffe auf Polizisten nehmen zu

Statistiken zufolge nimmt die Zahl der Angriffe auf Polizisten zu. Sie stieg nach Angaben der Gewerkschaft der Polizei von rund 48.000 im Jahr 2011 auf rund 56.000 im vergangenen Jahr.

Allein in Baden-Württemberg stieg die Zahl der Gewaltdelikte gegen Polizisten nach Ministeriumsangaben um fünf Prozent oder 183 Delikte auf 3.766. Fast zwei Drittel der Tatverdächtigen standen zur Tatzeit unter Alkohol. Alkohol und Drogen sind laut einem Polizeisprecher in Aalen für die "stetig zunehmende Aggressivität" mit verantwortlich. Darüber hinaus sei "ein Werteverlust in der Gesellschaft" spürbar.

In Fichtenau schlugen in der Nacht zum Sonntag zum Beispiel drei betrunkene Männer zwischen 19 und 29 Jahren mehrfach auf den Kopf eines Polizisten. Ihm sei beinahe das Ohr abgetrennt worden. Zwei weitere Polizisten und einer der mutmaßlichen Täter wurden bei dem Konflikt verletzt. Die Schläger wurden festgenommen.

Thema Gewalt gegen Polizisten bei der Innenministerkonferenz

Landesinnenminister Gall kündigte an, noch in diesem Jahr sollten alle Alarmhundertschaften Körperschutzausstattung erhalten. "Ich habe zudem das Thema Gewalt gegen Polizisten bei der jüngsten Innenministerkonferenz eingebracht", sagte Gall. Damit soll erreicht werden, dass im Bundesrat schnellstmöglich über die aktuellen Gesetzesanträge entschieden wird.

Gewerkschaftschef Lautensack wunderte sich über Galls Aussage: "Dass er anlässlich der Vorfälle die Alarmhundertschaften ins Spiel bringt, verstehe ich nicht." Zwar sei ihre Ausrüstung sinnvoll, bei den nun verletzten Beamten handele es sich jedoch um solche, die täglich ihren Dienst verrichteten.

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