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Rückblick auf 2020

Prominente Tote des Jahres

  • Veröffentlicht: 14.12.2020
  • 12:06 Uhr
  • dpa
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© Danny Lawson/PA Media/dpa

Auch dieses Jahr musste die Welt wieder Abschied nehmen von zahlreichen bekannten Persönlichkeiten. Eine chronologische Übersicht der prominenten Todesfälle 2020.

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20.01. Joseph Hannesschläger (57): Der Münchner war das Gesicht einer der beliebtesten Fernsehserien, der "Rosenheim-Cops". Seit 2002 spielte er in der ZDF-Serie den schwergewichtigen Kommissar Korbinian Hofer. Hannesschläger wirkte in mehr als 45 Theaterstücken und rund 40 Kino- und Fernsehproduktionen mit.

Hollywood-Star der 50/60er Jahre

05.02. Kirk Douglas (103): Der US-Amerikaner aus sehr armen Verhältnissen stieg zu einem der größten Hollywood-Stars der 1950/1960er Jahre auf. Der Sohn jüdisch-russischer Einwanderer drehte mehr als 80 Filme. Eine seiner wichtigsten Rollen war der Sklavenanführer "Spartacus" im gleichnamigen Film (1960). 1996 wurde er mit einem Oscar für sein Lebenswerk geehrt.

11.02. Joseph Vilsmaier (81): Erst im Alter von fast 50 Jahren erprobte sich der Bayer als Regisseur. 1988 inszenierte er mit "Herbstmilch" einen eindrucksvollen Kinofilm über das harte Leben der niederbayerischen Bäuerin Anna Wimschneider. Mit der Literaturverfilmung "Schlafes Bruder" ging er 1995 sogar ins Rennen um den Oscar. Vor den Regiearbeiten war er Kameramann bei Fernsehproduktionen wie "Tatort" oder "Auf Achse".

25.02. Husni Mubarak (91): Ägyptens früherer Präsident regierte fast 30 Jahre mit harter Hand das bevölkerungsreichste Land der arabischen Welt. Nachdem im Zuge des "arabischen Frühlings" tagelange Massenproteste im Land ausgebrochen waren, musste der Machthaber im Februar 2011 zurücktreten.

08.03. Max von Sydow (90): Der 1,90 Meter große Hüne zählte zu den profiliertesten Charakterdarstellern. Der gebürtige Schwede mit deutschen Wurzeln begann seine Karriere unter Schwedens Starregisseur Ingmar Bergman, unter anderem mit "Das siebente Siegel" (1957). Später eroberte er Hollywood und arbeitete mit Regisseuren wie Woody Allen ("Hannah und ihre Schwestern", 1986) und Steven Spielberg ("Minority Report", 2002) zusammen.

24.03. Albert Uderzo (92): Der französische Zeichner war einer der Väter der Comicfiguren Asterix und Obelix. Zusammen mit dem Texter René Goscinny erschuf er 1959 die Serie um die pfiffigen Gallier. Weltweit wurden Millionen Exemplare der Alben verkauft und in mehr als 100 Sprachen und Dialekte übersetzt.

01.04. Rüdiger Nehberg (84): Der gelernte Bäcker machte sich als Survival-Pionier und Menschenrechtler einen Namen. Mit spektakulären Aktionen als Überlebenskünstler auf dem Atlantik, im Dschungel und in der Wüste sorgte der Deutsche immer wieder für Aufsehen. Dies nutzte Nehberg, um auf bedrohte Völker und auch auf Themen wie Genitalverstümmelung aufmerksam zu machen.

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Das soziale Gewissen der CDU

23.04. Norbert Blüm (84): Der CDU-Politiker war 16 Jahre lang als Arbeits- und Sozialminister in der schwarz-gelben Koalition (1982-1998) von Bundeskanzler Helmut Kohl. Die nachhaltigste Leistung des gelernten Werkzeugmachers aus Hessen war 1995 die Einführung der Pflegeversicherung. Sein Mantra plakatierte er 1986: "Denn eins ist sicher - die Rente".

08.05. Roy Horn (75): Der bei Bremen geborene Dompteur und sein Partner Siegfried Fischbacher waren für ihre Auftritte mit weißen Tigern und Löwen weltbekannt. Eine Tigerattacke 2003 in Las Vegas auf der Bühne beendete die Traumkarriere des Magierduos "Siegfried & Roy" jäh. Durch den Angriff seines weißen Tigers Mantecore wurde Roy Horn zum Pflegefall.

09.05. Little Richard (87): Der US-Musiker galt als Rock'n'Roll-Pionier. Sein Song "Tutti Frutti" machte 1955 aus dem unbekannten Musiker einen Superstar. In den Jahren darauf folgten Songs wie "Good Golly, Miss Molly" und "Lucille". Der offen bisexuelle "Gott des Rock'n'Roll" tourte durch die USA und feierte wilde Partys mit Männern, Frauen und Alkohol.

12.05. Michel Piccoli (94): Mehr als 60 Jahre stand der Franzose vor der Kamera und auf der Bühne. Er wirkte in über 220 Filmen mit, darunter in Klassikern wie "Tagebuch einer Kammerzofe", "Der diskrete Charme der Bourgeoisie" und "Das große Fressen". Regie-Größen wie Alfred Hitchcock, Luis Buñuel und Jean-Luc Godard holten ihn vor die Kamera. Als grandioser, bisweilen ruppiger Verführer spielte er mit Diven wie Brigitte Bardot, Catherine Deneuve, Sophia Loren und Romy Schneider.

31.05. Christo (84): Der als Christo Jawaschew in Bulgarien geborene Künstler galt als der Mann, der die Welt verpackte. In Deutschland wurden Christo und seine 2009 gestorbene Ehefrau Jeanne-Claude vor allem durch die Verhüllung des Reichstages in Berlin bekannt. 1995 verdeckten sie das Gebäude mit 100 000 Quadratmetern Spezialstoff. Die Aktion gilt bis heute als eines ihrer Meisterwerke.

06.07. Ennio Morricone (91): Die Soundtracks des italienischen Komponisten zählen zu den Klassikern der Kinogeschichte. Der gebürtige Römer schrieb die Filmmusik zu Western des Regisseurs Sergio Leone von "Spiel mir das Lied vom Tod" über "Eine Handvoll Dollar" bis hin zu "Zwei glorreiche Halunken". Auch für Klassiker wie "The Mission" und "Es war einmal in Amerika" ersann er die Melodien. 2007 bekam Morricone den Ehrenoscar, 2016 endlich den lang verdienten Oscar für die beste Filmmusik.

26.07. Hans-Jochen Vogel (94): Der Sozialdemokrat hatte viele Spitzenämter inne. Mit 34 Jahren wurde der promovierte Jurist Oberbürgermeister in München (1964-1972). Danach wechselte er in die Bundespolitik als Bau- und Justizminister (1972-1981). Nach einem Intermezzo als Regierender Bürgermeister in Berlin (1981) amtierte er als Fraktionschef (1983-1991) und als Parteichef (1987-1991). Als Kanzlerkandidat unterlag er 1983 Helmut Kohl (CDU).

28.08. Uli Stein (73): Seine drolligen Mäuse, Pinguine, Hunde und Katzen machten den deutschen Zeichner international bekannt. Unter den Menschen vermutete der Cartoonist eher Idioten, Tiere mochte er lieber. 1982 veröffentlichte er erste Postkarten, 1984 erste Bücher. Viele Millionen wurden verkauft, humorvolle Bildbände über Männer, Frauen und vor allem Tiere.

Ikone aus Theater und Film

10.09. Diana Rigg (82): Die Rolle der Agentin Emma Peel in der Fernsehserie "Mit Schirm, Charme und Melone" machte die Britin in den 1960er Jahren einem breiten Publikum bekannt. In dem James-Bond-Film "Im Geheimdienst Ihrer Majestät" spielte sie 1969 die Hauptrolle als Tracy, die James Bond sogar heiratet. Von 2013 an erspielte sich die damals 75-Jährige in der Fantasy-Serie "Game of Thrones" als intrigante Olenna Tyrell eine neue Fan-Gemeinde.

18.09. Ruth Bader Ginsburg (87): Die Richterin am höchsten US-Gericht, dem Supreme Court, wurde von ihren Fans wie ein Popstar gefeiert. Ginsburg galt als Vorreiterin für Frauenrechte und liberale Denkweisen. Sie machte sich für die Legalisierung der Abtreibung stark und sprach sich für die Gleichstellung von Homosexuellen aus. Die Justiz-Ikone war für ihre markige Argumentationsweise bekannt.

27.09. Wolfgang Clement (80): Der Ex-Bundeswirtschaftsminister und frühere NRW-Ministerpräsident stand für Durchsetzungskraft und Geradlinigkeit. Nach seiner Zeit als Ministerpräsident (1998-2002) wechselte der Sozialdemokrat als Superminister für Wirtschaft und Arbeit ins Kabinett von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD). Wegen der Agenda 2010, die er wesentlich mit umsetzte, entzweite sich Clement mit seiner Partei.

06.10. Eddie Van Halen (65): Mit seiner Gitarre und einer Mischung aus Hard Rock und Heavy Metal prägte der in Amsterdam geborene US-Musiker die Rockmusik. Die nach ihm und seinem Bruder benannte Band begeisterte über Jahrzehnte weltweit Millionen Fans. "Jump" wurde 1984 zum internationalen Chart-Hit und blieb ein ewiger Partyklassiker.

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Der erste und beste Bond

31.10. Sean Connery (90): Der Schotte ist unwiderruflich mit James Bond verbunden. Als erster Bond-Darsteller spielte er die Rolle des britischen Geheimagenten zwischen 1962 und 1983 siebenmal. Unvergesslich bleibt Connery auch als William von Baskerville in der Verfilmung des Umberto-Eco-Romans "Der Name der Rose" (1986). Seinen einzigen Oscar erhielt er 1988 für eine Nebenrolle in dem Gangsterfilm "Die Unbestechlichen". Die Queen erhob den Schotten im Jahr 2000 in den Adelsstand.

20.11. Udo Walz (76): Der Berliner Friseur hatte über die Hauptstadt hinaus Prominenten-Status. Bei ihm kamen viele berühmte Frauen unter die Haube, darunter Romy Schneider, Marlene Dietrich, Claudia Schiffer und Julia Roberts. Walz war auch für den Wandel von Bundeskanzlerin Angela Merkels Frisur verantwortlich.

23.11. Karl Dall (79): Der Lehrersohn mit der Lidmuskelschwäche lernte erst Schriftsetzer. Seine Karriere als Berufskomiker begann 1967 mit der Berliner Gruppe Insterburg & Co ("Ich liebte ein Mädchen"). Später moderierte Dall als Blödelbarde und Kalauer-König im Fernsehen Talkshows und kam mit Schlagern wie "Diese Scheibe ist ein Hit" in die Charts. Der Meister des schrägen Humors verabschiedete sich 2017 von der Tourneebühne.

25.11. Diego Maradona (60): Der Argentinier war einer der besten Fußballer der Welt. Aufgewachsen in armen Verhältnissen wurde Maradona schon mit 16 Jahren Nationalspieler. Unvergessen sind seine "Hand Gottes", mit der er bei der WM 1986 gegen England traf, und seine unglaublichen Dribblings. 1986 wurde Maradona mit Argentinien Weltmeister, 1989 gewann er mit Neapel den UEFA-Pokal. Abseits des Spielfelds war er wegen Drogenkonsums und seiner Liebschaften oft in den Schlagzeilen.

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