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Geiselhaft in Syrien

Rebellen lassen Nonnen frei

  • Veröffentlicht: 10.03.2014
  • 16:45 Uhr
  • mma, AP
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© AFP

Nach vier Monaten in der Gewalt radikaler syrischer Rebellen sind 13 christliche Nonnen wieder frei. Wie die amtliche libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, traf ein Konvoi mit den Ordensfrauen und drei ihrer Helferinnen in der Nacht in der Grenzstadt Dschdeidet Jabus ein. Dort wurden sie von Anwohnern und syrischen Regierungsvertretern in Empfang genommen. "Wir sind spät und müde angekommen", sagte Pelagia Sajaf, die Leiterin des Ordens.

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Im Gegenzug für die Freilassung der Nonnen sollen nun etwa 150 weibliche Häftlinge aus syrischen Gefängnissen entlassen werden, wie der Chef der libanesischen Sicherheitsbehörde, Abbas Ibrahim, ankündigte. Er hatte die Vereinbarung zwischen der Regierung von Präsident Baschar al-Assad und den Rebellen ausgehandelt. Der Deal habe in letzter Minute zu platzen gedroht, weil die Opposition die Freilassung weiterer Häftlinge gefordert habe, sagte Ibrahim weiter.

Kreuze und Kruzifixe in der Gefangenschaft abgelegt

Die 13 Nonnen und ihre drei Helferinnen waren im Dezember aus dem Kloster Mar Takla verschleppt worden, als Rebellen die christlich geprägte Ortschaft Maalula im Norden von Damaskus überrannten. An der Entführung waren Kämpfer der der Al-Kaida nahestehenden Nusra-Front beteiligt.

Einen Teil ihrer Geiselhaft verbrachten die Ordensfrauen in der Rebellenhochburg Jabrud nahe der libanesischen Grenze. Sie seien von der Nusra-Front gut behandelt worden, hätten sich aber mit ihren Kreuzen und Kruzifixen fehl am Platz gefühlt und diese daher abgelegt, sagte Ordensleiterin Sajaf.

Ihre Entführung weckte unter den Christen in Syrien die Furcht, dass verstärkt ins Visier extremistischer Aufständischer geraten könnten. Das Gros der Rebellen rechnet sich den sunnitischen Muslimen zu, Minderheiten wie Christen, schiitische Muslime und die Alawiten gelten überwiegend als Unterstützer von Präsident Baschar al-Assad.

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