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Schütze von Virginia ist tot

Reporter vor laufender Kamera getötet

  • Veröffentlicht: 26.08.2015
  • 21:06 Uhr
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Ein Ex-Mitarbeiter eines Lokalsenders erschießt in den USA eine TV-Journalistin und einen Kameramann während eines Live-Interviews. Jetzt ist er selbst gestorben.

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Der Todesschütze von Virginia ist tot. Nach Angaben des zuständigen Sheriffs starb er in einem Krankenhaus an Schussverletzungen, die er sich selbst vor seiner Festnahme zugefügt hatte. Dem Mann wird vorgeworfen, am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit) zwei Journalisten, ehemalige Kollegen, in einem Einkaufszentrum in Moneta während eines Live-Interviews erschossen zu haben.

In Moneta im US-Bundesstaat Virginia hat ein früherer Kollege eine TV-Journalistin und einen Kameramann während eines Live-Interviews erschossen und die Tat gefilmt. Die Reporterin des Senders WDBJ7 interviewten am Mittwochmorgen (Ortszeit) in einem Shopping-Center eine Frau, als plötzlich Schüsse fielen. In einem Video sind etwa ein Dutzend Schüsse und Schreie zu hören. Journalistin Alison Parker wurde 24, Kameramann Adam Ward 27 Jahre alt. Nach einer groß angelegten Verfolgungsjagd wurde der Mann (41) gefasst. Er war vor einiger Zeit von WDBJ gefeuert worden.

Beim Versuch, sich das Leben zu nehmen, verletzte sich der Mann schwer. Er kam nach Angaben der Polizei in sehr kritischem Zustand in ein Krankenhaus. In ersten Berichten auch von WBDJ7 hatte es geheißen, der Schütze habe sich selbst getötet. Er wurde auf der Schnellstraße I66 gefasst, fast 280 Kilometer entfernt vom Tatort. TV-Bilder zeigten Dutzende Polizeifahrzeuge.

Die interviewte Frau, eine Vertreterin der lokalen Handelskammer, wurde in den Rücken geschossen und kam ins Krankenhaus.

Erschreckende Bilder in den sozialen Netzwerken verbreitet

Der Schütze hat die Erschießung der beiden Menschen um 06.45 Uhr (Ortszeit) gefilmt und anschließend Bilder auf Facebook und Twitter verbreitet. "Ich habe die Schüsse gefilmt, siehe Facebook", war in seinem Account zu lesen. Das Video dauert insgesamt eine Minute. Die Bilder wurden in beiden Netzwerken rasch entfernt.

"Alison hat rassistische Kommentare gemacht", twitterte er nach der Tat. Anscheinend beschwerte er sich auch darüber, dass die Journalistin angestellt und er nicht weiterbeschäftigt worden sei.

Reaktionen aus dem Weißen Haus

WDBJ-Manager Jeff Marks sagte Fox News, der 41-Jährige sei ein schwieriger Mensch gewesen, mit dem man nicht gut habe zusammenarbeiten können. Er habe sich schlecht behandelt gefühlt, an seien Vorwürfen sei aber nichts dran gewesen. Er habe zwei Jahre für den Sender gearbeitet.

Das Weiße Haus sprach von einer schrecklichen Tat. Dieser Zwischenfall zeige erneut, wie dringend der Kongress eine Verschärfung der Waffengesetzgebung angehen müsse, sagte Sprecher Josh Earnest.

Der Sender ABC erhielt nach eigenen Angaben ein 23-seitiges Fax von jemandem mit dem Namen des Mannes. ABC bezeichnete das Fax als "eine Art Manifest" und übergab es den Behörden.

Opfer wollte heiraten

Die Journalistin Parker, die vor etwa vier Jahren als Praktikantin bei dem Sender begann, sei dort ein "Rockstar" gewesen, sagte ihre Kollegin Kimberly McBroom. Ward war mit einer weiteren Mitarbeiterin des Senders verlobt, die beiden wollten bald heiraten. "Wir stehen alle unter Schock", sagte Nachrichtensprecherin Jean Jadhon. Im Studio höre man die Mitarbeiter weinen. "Wir lieben Euch, Alison und Adam", twitterte der Sender.

"Uns bricht das Herz", sagte WDBJ7-Manager Jeff Marks. "Dies ist ein schrecklicher Tag für unsere Family und die Gemeinde, der wir dienen", schrieb Meteorologe Brent Watts auf Twitter.

Unmittelbar nach der Tat wurden umliegende Schulen abgeriegelt, wie der Schulbezirk Bedford County auf Facebook mitteilte. "Dies ist eine von Strafverfolgern empfohlene Vorsichtsmaßnahme", hieß es. "Die Sicherheit unserer Schüler und Mitarbeiter liegt heute Morgen über allem anderen." Auch zahlreiche Straßen in der Umgebung waren gesperrt worden.

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