Ministertreffen geplant
Russen dürfen wieder in die Türkei reisen
- Veröffentlicht: 09.07.2016
- 21:27 Uhr
- dpa
Etliche Monate landeten keine russischen Urlaubsflieger mehr in der Türkei. Ein harter Schlag für die krisengeschüttelte türkische Tourismusbranche. Nun kommen die Russen zurück - und auch sonst stehen die Zeichen auf Annäherung.
Erstmals seit acht Monaten ist am Samstag wieder ein russischer Charterflieger mit Touristen in einem türkischen Badeort gelandet. Die Maschine brachte 189 Passagiere nach Antalya, wie die Zeitung "Yeni Safak" berichtete. Nach dem Abschuss eines russischen Kampfjets durch die Türkei im Grenzgebiet zu Syrien im vergangenen November waren die Charterflüge unterbrochen worden.
Erst Ende Juni hatten beide Länder ihren Streit beigelegt, und der russische Präsident Wladimir Putin hatte das Charterflugverbot aufheben lassen. Zuvor hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan in einem Brief an Putin sein Bedauern über den Zwischenfall geäußert.
Für die krisengeschüttelte türkische Tourismusbranche ist dies zumindest ein Lichtblick. Die Zahl der russischen Türkeibesucher war bis Mai im Jahresvergleich um mehr als 90 Prozent gesunken. Insgesamt waren nach mehreren Terroranschlägen gut ein Drittel weniger ausländische Feriengäste in die Türkei gekommen.
Moskau erwarte nun ein Entgegenkommen der Türkei
Zur weiteren Annäherung planen Russland und die Türkei nach Darstellung des russischen Vize-Wirtschaftsministers Alexej Lichatschjow Ende Juli ein Treffen auf Ministerebene. Ein Datum stehe noch nicht fest, sagte Lichatschjow nach einem Gespräch mit dem türkischen Wirtschaftsminister Nihat Zeybekci am Rande einer Konferenz von Ministern aus der Gruppe 20 führender Wirtschaftsnationen (G20) in China. An dem geplanten Treffen in Russland würden voraussichtlich mehrere Ressortchefs teilnehmen, darunter auch Energieminister Alexander Nowak, sagte er der Agentur Interfax zufolge.
Moskau erwarte nun ein Entgegenkommen der Türkei bei zentralen Fragen, betonte Lichatschjow. Konkrete Schritte seien aber noch nicht besprochen worden.