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Treffen in Moskau

Russland und Ukraine am Verhandlungstisch

  • Veröffentlicht: 08.03.2014
  • 17:45 Uhr
  • cwe, AFP, DPA
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© AP

Erstmals in der Krim-Krise haben sich Vertreter von Russland und der Ukraine persönlich zu einem Gespräch getroffen. Der russische Vizeaußenminister Grigori Karassin sei in Moskau mit dem ukrainischen Botschafter Wladimir Jeltschenko zusammengekommen, teilte das Außenministerium in Moskau mit.

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"In aufrichtiger Atmosphäre wurden Fragen der russisch-ukrainischen Beziehungen besprochen", hieß es in einer Mitteilung der Behörde. Moskau erkennt die prowestliche neue Führung in Kiew nicht an, weil sie aus Sicht des Kreml mit einem "Umsturz" an die Macht gekommen sei. Die Ukraine hatte Russland mehrfach zum Dialog aufgefordert.

Warnschüsse gegen OSZE-Beobachter

Auf der Krim hat sich die Lage derweil weiter zugespitzt. Im Beisein der Beobachtermission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sind un einem Zugang zur Krim am Samstag Warnschüsse abgefeuert worden. Nach Angaben der zivilen und militärischen Beobachter, die sich zur Berichterstattung über die aktuelle Lage auf die Halbinsel begeben wollten, wurden "wahrscheinlich drei Schüsse" abgegeben.

Die OSZE-Mission bemühte sich den dritten Tag in Folge um Zutritt zu der ukrainischen Halbinsel, die von russischen und prorussischen Einheiten kontrolliert wird. An dem Konvoi, der am Samstag in Richtung der Kontrollstation Armiansk rollte, waren 54 Beobachter aus 29 Ländern beteiligt.

Die Beobachter sollen Angaben überprüfen, wonach Russland in großem Umfang Truppen auf die Krim schickte. Moskau bestreitet dies. Die OSZE hatte am Donnerstag erstmals bestätigt, dass die Beobachter am Zugang zur Krim gehindert wurden. Die Vorgänge wiederholten sich am Freitag und am Samstag, allerdings war am Samstag zum ersten Mal von Schüssen die Rede.

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Angriff auf Militärstützpunkt

Bereits in der Nacht zum Samstag hatten prorussische Soldaten nach ukrainischen Angaben versucht, einen ukrainischen Militärstützpunkt zu übernehmen. Sie seien am Freitagabend mit einem Laster in den Zaun des Lagers gefahren, sagte der stellvertretende Kommandeur des Stützpunktes, Witali Onischchenko.

Drei Dutzend Soldaten hätten den Strom ausgeschaltet, die Telefonverbindungen zerschnitten und die ukrainischen Truppen gedrängt, ihre Waffen auszuliefern und Russland Loyalität zu schwören. Gegen Mitternacht seien die Eindringlinge verschwunden. Es seien keine Schüsse gefallen.

Auf der Krim werden die ukrainischen Militärstützpunkte von prorussischen Kräften blockiert. Russland hat auf der Halbinsel eine große Marinebasis. Das Parlament der Krim hatte letzte Woche für den 16. März ein Referendum angesetzt, in dem die Bevölkerung über einen Anschluss an Russland entscheiden soll. Das wurde vom Parlament der Ukraine verurteilt.

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