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Nach US-Sanktionen wegen Hackerangriffen

Russland weist vorerst keine US-Diplomaten aus

  • Veröffentlicht: 30.12.2016
  • 14:06 Uhr
  • dpa
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© Anatoly Maltsev/EPA/dpa

Das Verhältnis zwischen Moskau und Washington näherte sich nach der Verhängung harter US-Sanktionen einem neuen Tiefpunkt, doch nun will Putin ersteinmal auf Gegenmaßnahmen verzichten. Dutzende US-Diplomaten müssen das Land vorest nicht verlassen, sagte Russlands Präsident.

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Der russische Präsident Wladimir Putin verzichtet vorerst auf eine Ausweisung von US-Diplomaten als Reaktion auf die neuen US-Sanktionen wegen mutmaßlicher Hackerangriffe. "Wir werden niemanden ausweisen", teilte Putin am Freitag in Moskau mit.

Zuvor hatte Außenminister Sergej Lawrow der Agentur Tass zufolge dem Präsidenten vorgeschlagen, 31 Mitarbeiter der Botschaft in Moskau sowie 4 Diplomaten des Generalkonsulats in St. Petersburg zur Persona non grata zu erklären. "Wir können solche Eskapaden natürlich nicht ohne Antwort lassen", sagte Lawrow der Agentur Tass.

Der scheidende US-Präsident Barack Obama hatte am Donnerstag mit ungewöhnlich harten Sanktionen auf angebliche Hackerangriffe während des US-Präsidentschaftswahlkampfes reagiert. Die Strafmaßnahmen richten sich unter anderem gegen die Geheimdienste GRU und FSB sowie gegen mehrere Unternehmen. Zudem wurden 35 russische Diplomaten des Landes verwiesen.

Gegenseitige Vorwürfe der Eskalation

Obama hatte die Sanktionen als "notwendige Antwort" auf Versuche dargestellt, den Interessen der USA zu schaden. "Alle Amerikaner sollten von den Aktionen Russlands alarmiert sein." Der Konflikt bringt das ohnehin zerrüttete Verhältnis zwischen Moskau und Washington auf einen neuen Tiefpunkt.

Chefdiplomat Lawrow wies die Vorwürfe als haltlos zurück. Zusätzlich zur Ausweisung der US-Diplomaten solle den USA die Nutzung eines Erholungszentrums im Nordwesten Moskaus sowie eines Lagergebäudes untersagt werden, hieß es weiter.

Zuvor hatten in den USA bereits Gerüchte über die mögliche Schließung einer amerikanischen Schule in der Hauptstadt Moskau für Wirbel gesorgt. Das Außenministerium dementierte entsprechende US-Berichte. "Das ist eine Lüge. Nach allem zu urteilen ist das Weiße Haus komplett verrückt geworden, indem es jetzt beginnt, sich Sanktionen gegen Kinder auszudenken", sagte Sprecherin Maria Sacharowa.

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