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Digitalisierung der Arbeitswelt

Schutz vor neuen Arbeitsbelastungen

  • Veröffentlicht: 04.06.2015
  • 10:05 Uhr
  • dpa
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Kanzlerin Angela Merkel lädt nach Meseberg - und fast alle kommen. Es geht um die Digitalisierung der Arbeitswelt. Für den DGB ist klar: Mehr Schutz vor möglichen drastischen Risiken ist nötig.

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Vor dem Spitzentreffen der Sozialpartner mit der Bundesregierung auf Schloss Meseberg hat DGB-Chef Reiner Hoffmann mehr Schutz der Arbeitnehmer vor neuen Belastungen gefordert. "In den vergangenen 40 Jahren haben wir deutliche Fortschritte beim Schutz vor Lärm, Staub oder körperlicher Überlastung gemacht", sagte Hoffmann der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Die heutigen Belastungen sind gänzlich anderer Natur."

Burnout und psychische Störungen zählten zu den Hauptrisiken - auch wegen ständiger Erreichbarkeit an sieben Tagen für 24 Stunden. "Nötig ist eine Arbeitsorganisation, die die Arbeitnehmer hier schützt", forderte Hoffmann.

Auswirkungen der Digitalisierung

Die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitswelt ist das Thema des Treffens mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Donnerstag im Gästehaus der Regierung in Meseberg bei Berlin. Merkel und mehrere Bundesminister treffen zur Fortsetzung eines Dialogs mit den Spitzen von Wirtschaftsverbänden und Gewerkschaften zusammen.

Das Meseberger Gesprächsformat ist nach Ansicht Hoffmanns mehr als nur Symbolpolitik. "Die Gespräche in Meseberg sind dazu geeignet, konkrete Handlungen zu initiieren", sagte er. "Nach dem vergangenen Gipfel kam die Frage von Qualifizierung von Fachkräften ganz oben auf die Agenda."

Regelungen für den Arbeitnehmerschutz

Der DGB-Chef wandte sich gegen Forderungen der Arbeitgeber, auf jegliche Regulierungen der Wirtschaft zu verzichten. Es sei ein traditioneller Irrglaube der Unternehmen, "dass sie es mit Bürokratiemonstern zu tun hätten, wenn es Regelungen für den Arbeitnehmerschutz gibt". 

Hoffmann sagte: "Wer ein Belastungsmoratorium fordert, der fordert Stillstand." Dies hatte der Arbeitgeberverband BDA verlangt. 

Verdi-Chef Frank Bsirske hat seine Teilnahme im Übrigen erstmals abgesagt - Grund: sein Einsatz im aktuellen Tarifkonflikt um die kommunalen Erzieher und Sozialarbeiter. Er entschuldigte sich bei der Einladerin Merkel dem Vernehmen nach persönlich.

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