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Vielerorts waren Feuerwehr und Polizei im Dauereinsatz

Silvester dieses Jahr friedlicher - wieder Angriffe auf Einsatzkräfte

  • Veröffentlicht: 01.01.2019
  • 18:27 Uhr
  • dpa
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© dpa

Für die allermeisten in Deutschland startet 2019 fröhlich und friedlich. Doch wieder einmal sorgen teils selbstgebaute Böller für schwerste Verletzungen. In Bottrop fährt ein Autofahrer in Passanten - möglicherweise aus fremdenfeindlichen Gründen.

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Millionen Menschen in Deutschland haben friedlich ins Jahr 2019 gefeiert. Hunderttausende kamen in Berlin zur Party am Brandenburger Tor, wo ab Mitternacht der Himmel minutenlang von Feuerwerk strahlend erleuchtet war. Die Silvesterfeier in der Hauptstadt gilt als größte in Deutschland. Vielerorts waren Feuerwehr und Polizei im Dauereinsatz. Unfälle mit teils selbstgebastelten Böllern sorgten in mehreren Fällen für lebensbedrohliche Verletzungen. In Bottrop fuhr ein Autofahrer in Passanten - möglicherweise aus fremdenfeindlichen Motiven.

Weniger Einsätze für Polizei und Feuerwehr

In etlichen Städten und Regionen mussten Feuerwehr und Polizei deutlich seltener ausrücken als im Vorjahr. So zählte die Polizei in Hamburg in der Neujahrsnacht 1200 Einsätze, 400 weniger als im Vorjahr. Die Berliner Feuerwehr musste nach eigenen Angaben 1385 Einsätze bewältigen, 12 Prozent weniger als vor einem Jahr. In Nordrhein-Westfalen sank die Zahl der Einsätze von rund 4300 im Vorjahr auf 3500. Das Konzept der sichtbaren Präsenz sei aufgegangen, erklärte die Polizei. Besonders in Düsseldorf und Köln waren die Sicherheitsmaßnahmen hochgefahren worden.

Der Mann in Bottrop war mit seinem Wagen gezielt in eine Fußgängergruppe gefahren. Dabei wurden mindestens vier Menschen zum Teil schwer verletzt hat. Die Ermittlungsbehörden gingen von einem gezielten Anschlag aus, "der möglicherweise in der fremdenfeindlichen Einstellung des Fahrers begründet ist", teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Zwei weitere Versuche des Mannes, in Bottrop und der Nachbarstadt Essen Passanten anzufahren, schlugen fehl. Zuerst hatte die "Bild"-Zeitung über den Vorfall geschrieben.

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Einsatzkräfte wurden angegriffen

In der Neujahrsnacht kam es auch wieder zu Angriffen auf Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr. In Berlin gab es laut Feuerwehr 49 Übergriffe, 33 davon mit Pyrotechnik. Ein Feuerwehrmann erlitt dabei ein Knalltrauma und kam in eine Spezialklinik. In Mannheim wurden Polizisten aus einer Gruppe von Menschen heraus angegriffen. Polizisten in Dortmund wurden mit einer Silvesterrakete beschossen und mit Flaschen beworfen. Bei Löscharbeiten wurde in Frankfurt (Oder) ein Feuerwehrmann attackiert.

Mit dem Zünden von selbstgebauten Feuerwerkskörpern fügten sich zwei Männer in Essen lebensgefährliche Verletzungen zu. Rettungskräfte brachten die 31 und 33 Jahre alten Männer ins Krankenhaus. Laut Polizei hatten sie die Feuerwerkskörper in mehreren Koffern auf einen Schulhof transportiert. Die Polizei forderte Entschärfer des Landeskriminalamtes an.

Ein übles Ende nahm eine Silvesterfeier in einer Disco in Saarbrücken: Kurz nach fünf Uhr früh versprühte ein Unbekannter auf der Tanzfläche Reizgas. Daraufhin liefen die Gäste fluchtartig ins Freie. Mehrere Menschen, unter ihnen eine Schwangere, wurden leicht verletzt. Ein Besucher musste stationär im Krankenhaus aufgenommen werden. Der Pfefferspray-Behälter wurde von der Polizei sichergestellt, nach dem Täter wurde gefahndet.

Böller in Küche gezündet

Unvorsichtigerweise zündete ein Mann im hessischen Lautertal kurz vor dem Jahreswechsel in seiner Küche einen Silvesterknaller und löste damit ein Feuer aus. Den Brand habe der Mann noch löschen können, sei aber wegen des starken Rauchs kurz bewusstlos geworden. Der Mieter kam ins Krankenhaus.

Im europäischen Ausland gab es mehrere Tote. In den Niederlanden sind vermutlich durch Silvesterböller zwei Menschen ums Leben gekommen. Ein Mann starb bei einer Explosion, die wahrscheinlich durch Feuerwerk ausgelöst wurde, in Friesland kam ein Mann ums Leben, die Polizei geht auch in diesem Fall von Feuerwerk als Ursache aus. Ein 17-Jähriger wurde in Österreich durch eine sogenannte Kugelbombe getötet. Laut Polizei starb der junge Mann an schweren Kopfverletzungen. In Polen starben laut Feuerwehr in der Silvesternacht fünf Menschen durch Brände.

Im französischen Rennes verbrachten acht Menschen den Start ins neue Jahr in einem Karussell in rund 50 Metern Höhe. Erst nach acht Stunden konnten sie gerettet werden, wie die Bürgermeisterin der Hauptstadt der Bretagne, Nathalie Appéré, auf Twitter mitteilte. Das Fahrgeschäft stoppte gegen 20 Uhr wegen eines technischen Defekts. Die Fahrgäste mussten mithilfe eines Hubschraubers aus ihrer misslichen Lage befreit werden.

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