Anzeige
Er könne keine Interessenkollision erkennen

Steinbrück wird Vorstands-Berater bei der ING-Diba

  • Veröffentlicht: 05.10.2016
  • 15:39 Uhr
  • dpa
Article Image Media
© dpa

Ex-Bundesfinanzminister und SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück wechselt zur ING-Diba.

Anzeige

Der ehemalige Bundesfinanzminister und SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück wechselt in die Bankenbranche. "Ich werde ein Angebot der ING-Diba annehmen, als Berater des Vorstandes", sagt Steinbrückder "Zeit". Seine Zeit als Minister sei sieben Jahre her, er könne keine Interessenkollision erkennen.

Rechtlich gibt es ohnehin keine Probleme: Die Karenzzeit für ehemalige Regierungsmitglieder, die in die Wirtschaft wechseln, beträgt nur eineinhalb Jahre. In dieser Zeit kann die Bundesregierung die neue Beschäftigung untersagen.

Verwerflich oder nicht?

Steinbrück hatte im Sommer angekündigt, vorzeitig aus dem Bundestag auszuscheiden, und vergangene Woche seine Abschiedsrede im Parlament gehalten. Er begründete den Schritt damit, dass er seiner Partei im Bundestagswahlkampf mit seiner selbst auferlegten Zurückhaltung nicht helfen könnte.

Der Sozialdemokrat sieht seinen eigenen Worten zufolge auch keinen Widerspruch zu seiner früheren Kritik an Banken, da Europas größte Direktbank Ing-Diba "sehr konservativ und risikoscheu" sei. Steinbrück stammt aus einer Bankiersfamilie, einer seiner Vorfahren hat die Deutsche Bank mitgegründet. In die Schlagzeilen geriet er unter anderem, weil er für Reden hohe Honorare bekam.

Erst kürzlich hat der Wechsel eines Politikers in die Bankenbranche hohe Wellen geschlagen: Der frühere Kommissionspräsident José Manuel Barroso ging nach nur zwei Jahren als Berater zur Investmentbank Goldman Sachs. Das hatte unter anderem EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) als "völlig inakzeptabel2 bezeichnet.

Mehr Informationen
Trump geht wieder auf die Medien los, dieses Mal mit den Fäusten.
News

Trump liefert sich Faustkampf mit CNN

  • 04.11.2024
  • 19:46 Uhr