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Grund dafür sind unterschiedlich hohe Netzentgelte

Strom: Preiskluft zwischen Ost und West wächst

  • Veröffentlicht: 04.01.2017
  • 15:23 Uhr
  • dpa
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© Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Im Strommarkt ist Deutschland immer noch zweigeteilt: In den ostdeutschen Ländern müssen Verbraucher mehr zahlen. Grund dafür sind unterschiedlich hohe Netzentgelte der jeweiligen Übertragungsnetzbetreiber. Wirtschaftsminister Gabriel will das mit einem Gesetzentwurf beenden, doch es gibt Widerstand.

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Der Unterschied bei den Strompreisen zwischen Ost- und Westdeutschland wird größer. Um rund 50 Prozent haben sich im vergangenen Jahr die Preisdifferenzen zwischen den Versorgungsgebieten erhöht, teilte das Internetportal Verivox am Mittwoch in Heidelberg mit. Eine drei- bis vierköpfige Durchschnittsfamilie bezahlt in den neuen Bundesländern bei einem Verbrauch von 4.000 Kilowattstunden 1149 Euro für Strom. In den alten Bundesländern sind es nur 1.104 Euro im Jahr, also 45 Euro weniger.

Am teuersten ist laut Verivox der Strom in Brandenburg, wo sich die Jahresrechnung für den Musterhaushalt auf 1.180 Euro beläuft. In Bremen werden dagegen 1.054 Euro fällig, 126 Euro weniger. Ein Jahr zuvor betrug diese Differenz nur 101 Euro und vor zwei Jahren 73 Euro.

Gabriel mit Gesetzentwurf für einheitliche Entgelte

Ursache sind die regional unterschiedlichen Netzentgelte der Übertragungsnetzbetreiber. Ostdeutschland wird vom Netzbetreiber 50Hertz versorgt und muss somit die Investitionen ins ostdeutsche Netz finanzieren. Zudem sind die Netzkosten je Kunden umso höher, je dünner besiedelt ein Versorgungsgebiet ist und je stärker der Betreiber regulierend in das Netz eingreifen muss.

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hat daher im November einen Gesetzentwurf vorgelegt, nach dem für alle vier Übertragungsnetzbetreiber einheitliche Entgelte festgelegt werden sollen. Dagegen wehren sich Bundesländer im Westen, die mit zusätzlichen Kosten für ihre Wirtschaft und Einwohner rechnen müssten.

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