Nach Dieselgate
Südkorea stoppt Verkauf von VW-Modellen
- Veröffentlicht: 02.08.2016
- 08:48 Uhr
- dpa
Wegen des Abgas-Skandals bei Volkswagen hat Südkorea den Verkaufsstopp von 80 Modellen des Autobauers im Land angeordnet.
Vor dem Hintergrund der Ermittlungen zum Abgas-Skandal bei Volkswagen hat Südkorea den Verkaufsstopp von 80 Modellen des deutschen Autobauers im Land angeordnet. Die Zulassungszertifikate von 83 000 Autos der Marken Volkswagen, Audi und Bentley seien zurückgezogen worden, teilte das Umweltministerium mit.
Dem Unternehmen wird vorgeworfen, Dokumente über Emissionswerte und Lärmtests geschönt zu haben. Die Behörden des Landes hatten zuvor ihre Ermittlungen gegen VW wegen des Skandals um manipulierte Diesel-Abgaswerte deutlich ausgeweitet. VW hatte im Juli bereits freiwillig den Verkauf von 79 Modellen in Südkorea ausgesetzt.
VW will Rückruf für alle Modelle bis Jahresende anschieben
VW will im Abgasskandal noch in diesem Jahr die Umrüstung aller manipulierten Dieselmodelle in Europa auf den Weg gebracht haben. Ob der Konzern es aber schafft, die Aktion wie ursprünglich geplant auch 2016 abzuschließen, ist ungewiss. "Wir gehen weiterhin davon aus, dass der Rückrufprozess das gesamte Kalenderjahr 2016 umfassen und bis Ende des Jahres für alle betroffenen Modelle begonnen haben wird", sagte der Vertriebschef der Marke VW, Jürgen Stackmann, der Deutschen Presse-Agentur.
Bislang stehen die Werkstätten etwa 4,6 Millionen manipulierten Autos für die Umrüstung offen, weltweit sind 11 Millionen Fahrzeuge betroffen. Stackmanns Äußerung zielt in eine ähnliche Richtung wie Aussagen von Konzernchef Müller, wonach möglicherweise nicht alle Umrüstungen 2016 zu schaffen seien.
Das ursprüngliche Ziel des Konzerns war es, die gesamte Umrüstaktion in diesem Jahr abzuschließen. Es fehlen aber noch Freigaben vom Kraftfahrt-Bundesamt für die technischen Lösungen zahlreicher Modelle. Im ersten Halbjahr hatte es Verzögerungen unter anderem beim Modell Passat gegeben.