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Trotz Rekordgewinn

Talanx weiterhin vorsichtig

  • Veröffentlicht: 23.03.2015
  • 17:37 Uhr
  • dpa
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Der Versicherungskonzern Talanx hat 2014 trotz Problemen auf dem Heimatmarkt mehr verdient. Treiber waren ein starkes Ergebnis der Tochter Hannover Rück und ein gutlaufendes Auslandsgeschäft. Bei der Prognose ist Talanx aber vorsichtig - zu viele Unsicherheiten drohen.

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Der Versicherungskonzern Talanx ringt nach einem Rekordgewinn 2014 mit der Sanierung seines Deutschlandgeschäfts. Dabei stellt das Management um Vorstandschef Herbert Haasdie klassische Lebensversicherung auf den Prüfstand und bastelt an neuen Vertragsmodellen. Das Schadengeschäft mit Privatkunden unter der Marke HDI braucht einen Modernisierungsschub. Zwar winkt den Aktionären des Konzerns für 2014 eine höhere Dividende. Für weitere Gewinnsprünge müssen sie sich jedoch gedulden - auch weil sich die Modernisierung der heimischen Privatkundensparte hinzieht.

Der Rekordgewinn seiner Tochter Hannover Rück brachte auch den Talanx-Konzern vergangenes Jahr voran. Trotz Problemen in Deutschland verdiente der hierzulande drittgrößte Versicherer mit seinen Marken wie HDI und HDI-Gerling unterm Strich 769 Millionen Euro - fünf Prozent mehr als 2013 und so viel wie nie zuvor. Die Aktionäre sollen mit 1,25 Euro eine um fünf Cent erhöhte Dividende erhalten, wie Talanx am Montag in Hannover mitteilte.

Vorsichtige Prognose

Für 2015 peilt Vorstandschef Haas allerdings weiterhin nur einen Überschuss von 700 Millionen Euro aufwärts an. Dies begründete der Vorstand auch mit den erwarteten höheren Schäden. Im Schnitt soll der Gewinn in den Jahren bis 2019 jedoch jeweils um einen mittleren einstelligen Prozentwert steigen, wie die neue Prognose besagt.

Von der knappen Milliarde Gewinn der Hannover Rück, die ihren Profit 2014 um zehn Prozent gesteigert hatte, kam bei Talanx unterm Strich gut die Hälfte an. Dass der Mutterkonzern insgesamt nicht so zulegte wie seine Rückversicherungstochter, liegt auch an einem Sondereffekt. 2013 hatte Talanx einen Teil seines Besitzes am Schweizer Versicherer Swiss Life abgestoßen und dafür rund 100 Millionen Euro Sondergewinn eingestrichen. Der Effekt fiel nun weg. Zwar verkaufte Talanx 2014 den Rest seiner Swiss-Life-Aktien mit gut 200 Millionen Euro Gewinn. Das Geld floss aber nicht ins Ergebnis, sondern in die Reserven der Lebensversicherungssparte, die mit dem anhaltenden Zinstief kämpft.

Probleme noch nicht beendet

In Deutschland hatten die Vorkehrungen gegen die Niedrigzinsen die Talanx-Rivalen Allianz und Munich Re im Geschäft mit Privat- und Firmenkunden sogar in die roten Zahlen getrieben. Talanx musste auch in der Schaden- und Unfallversicherung auf dem Heimatmarkt Geld nachschießen. Im Auslandsgeschäft verdiente Talanx hingegen besser.

Vor allem in Deutschland sind die Probleme aus Haas' Sicht noch nicht beendet. 2015 werde eines der herausforderndsten Jahre seit langem. Talanx leidet in der Lebensversicherung noch stärker als die Konkurrenz unter den anhaltenden Niedrigzinsen. Mit einer laufenden Verzinsung von nur noch 2,5 Prozent für 2015 führe der Bereich das Branchenfeld "von hinten an", räumte Haas ein. Das Management werde "sorgfältig zu prüfen haben, welche Produkte wir künftig anbieten".

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