Es drohen Streiks
Tarifverhandlungen für Versicherungsangestellte gescheitert
- Veröffentlicht: 03.06.2017
- 11:06 Uhr
- dpa
Keine Einigung bei den Verhandlungen um Tarife für die Angestellten der Versicherungsbranche.
Die Tarifverhandlungen für die rund 170.000 Versicherungsangestellten in Deutschland sind gescheitert. Das teilte der Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen am Freitagabend mit. Bei "sehr kontroversen Verhandlungen" mit den Gewerkschaften Verdi, DHV und DBV in Hamburg sei kein Tarifabschluss erzielt worden. Es gebe auch keinen weiteren Verhandlungstermin.
"Nachdem auch das zweite Gehaltsangebot vollkommen unzureichend ausfiel und die Arbeitgeber sämtliche Verdi-Vorschläge für Transformationsregelungen auf dem Weg in eine digitalisierte Zukunft für die Beschäftigten der Branche kategorisch abgelehnt haben, hat die Verdi-Tarifkommission die Tarifverhandlungen einstimmig für gescheitert erklärt", sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied und Verhandlungsführer Christoph Meister in einer in der Nacht zum Samstag verbreiteten Erklärung.
"Nicht verhandlungsfähig"
Der Arbeitgeberverband bot nach eigenen Angaben 1,8 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten von 1. November 2017 an und weitere 1,5 Prozent mehr ab 1. Februar 2019. Der Tarifvertrag sollte eine Laufzeit von 1. April 2017 bis 31. März 2020 haben. Meister bezeichnete dieses Angebot als "nicht verhandlungsfähig".
Verdi war Ende März mit der Forderung nach 4,5 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten sowie Regeln für flexible Arbeitszeiten und mobiles Arbeiten in die Verhandlungen gegangen. Zudem sollten die Arbeitgeber nach dem Willen der Gewerkschaft betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2020 ausschließen.
"Harte Auseinandersetzungen" stehen bevor
Die Gewerkschaft Verdi will nun nach eigenen Angaben die Streikmaßnahmen "spürbar verstärken". "Wir wollen die Versicherungsbranche zukunftsfähig machen. Und dazu sind wir bereit mit der Arbeitgeberseite in harte Auseinandersetzungen zu gehen", so Meister.