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Behörden ließen Informationen unbearbeitet liegen

Tausende Hinweise auf Kriegsverbrecher ignoriert

  • Veröffentlicht: 07.03.2019
  • 12:58 Uhr
  • dpa
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Laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) wurden Hinweise weitergeleitet. Das Bundeskriminalamt und der Generalbundesanwalt ließen die Hinweise jedoch unbearbeitet liegen. Von 2014 - 2019 seien rund 5000 Hinweisen über mögliche Kriegsverbrecher eingegangen. 

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Im Zuge des starken Flüchtlingszuzugs sind in Deutschland Tausende Hinweise auf mögliche Kriegsverbrecher unter den Asylsuchenden unbearbeitet liegengeblieben. Das geht nach "Bild"-Informationen (Donnerstag) aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der FDP-Fraktion hervor.

Danach gab das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) von 2014 bis Anfang 2019 rund 5000 Hinweise auf "Straftaten nach dem Völkerrecht" an das Bundeskriminalamt und den Generalbundesanwalt weiter. Von anderen Stellen seien rund 200 Hinweise gekommen. Doch nur in 129 Fällen seien Ermittlungen aufgenommen worden. In den Jahren 2015/16, also auf dem Höhepunkt des Flüchtlingszuzugs, gab es dem Bericht zufolge 3800 Hinweise, es kam jedoch nur zu 28 Ermittlungen.

"Die große Zahl der Hinweise hat es nicht zugelassen, allen zum Beispiel durch polizeiliche Vernehmungen unmittelbar nachzugehen", sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums zu "Bild". FDP-Innenexpertin Linda Teuteberg mahnte: "Kriegsverbrecher dürfen in Deutschland keinen Schutz bekommen. Ich habe Zweifel, ob die Bundesregierung das in den letzten Jahren immer mit der gebotenen Ernsthaftigkeit verfolgt hat."

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