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49 Tote - Gefährliche Dschihadisten schießen sich den Weg in die Freiheit

Terrormiliz IS befreit Dutzende aus Gefängnis im Irak

  • Veröffentlicht: 09.05.2015
  • 18:08 Uhr
  • dpa
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© dpa

Der Überfall auf den Knast bei Bagdad folgt einem bewährten Schema. Bombenexplosionen erzeugen Chaos und Panik beim Wachpersonal. Die Häftlinge überwältigen die verdutzten Wärter. Gefährliche Dschihadisten schießen sich den Weg in die Freiheit.

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Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat Dutzende Gefangene und Kämpfer aus einer Haftanstalt im Zentralirak befreit. Den Angriff auf das Gefängnis der Kleinstadt Chalis, 75 Kilometer nördlich von Bagdad, eröffneten die Extremisten in der Nacht zum Samstag mit Autobomben, die sie vor den Toren und Mauern zur Explosion brachten. Bei der anschließenden Schießerei wurden 16 Sicherheitsbeamte sowie 33 Häftlinge und IS-Kämpfer getötet, wie die Polizei in Bagdad meldete. 30 Häftlinge entkamen, unter ihnen neun Terrorverdächtige.

Der gesamte Waffenbestand der Haftanstalt sei geplündert worden, berichtete die Polizei. Die Terrormiliz IS in der Provinz Dijala bekannte sich zu der Aktion. Auf Twitter schrieben die Extremisten von einem "Erfolg".

IS überfällt regelmäßig Gefängnisse

Der Überfall auf das Gefängnis fügt sich ein in eine Serie ähnlicher "Gefangenenbefreiungen" durch den IS. In der Vergangenheit hatte die Organisation durch sorgfältig geplante Angriffe und innere Revolten Hunderte ihrer Kader aus irakischen Gefängnissen befreit.

Der Überfall auf Iraks größte Haftanstalt Abu Ghoraib bei Bagdad im Juli 2013 verhalf 500 bis 1000 kampferprobten Dschihadisten zur Freiheit. Experten sehen heute in der Erstürmung von Abu Ghoraib eines der Schlüsselereignisse bei der Entstehung des IS.

Regierung verpasst Chance gegen Terrormiliz

Die Terrormiliz hatte im Juni 2014 die nordirakische Metropole Mossul überrannt. Sie kontrolliert weite Landstriche im Nordirak und im Nordosten von Syrien. Die USA und ihre Verbündeten bombardieren gelegentlich IS-Stellungen im Irak und in Syrien.

Zuletzt verlor die sunnitische Terrormiliz die nördliche Stadt Tikrit an die schiitisch dominierten irakischen Regierungsstreitkräfte und -milizen. Bagdad konnte aber das Moment nicht dazu nutzen, um dem IS weiteres Terrain in den Provinzen Anbar und Dijala abzunehmen. Eine Offensive gegen den IS in Mossul ist in weite Ferne gerückt.

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