Botschafter nach Rom gerufen
Tod eines Italieners in Ägypten
- Veröffentlicht: 08.04.2016
- 19:38 Uhr
- dpa
Nach dem mysteriösen Tod eines Italieners in Ägypten wurde der Botschafter nach Rom zurückgerufen.
Italien hat im Fall des mysteriösen Todes eines italienischen Studenten in Kairo seinen Botschafter nach Rom zum Bericht zurückgerufen. Offenbar hatten die ägyptischen Staatsanwälte bei einem zweitägigen Treffen mit ihren Kollegen in der italienischen Hauptstadt keine zufriedenstellenden Ergebnisse der Ermittlungen präsentiert. Italienische Spitzenpolitiker hatten Kairo bereits im Vorfeld mit scharfen Maßnahmen gedroht, sollte der Tod des 28-Jährigen weiterhin nicht vollständig aufgeklärt werden.
Die Behörden wollen über das weitere Vorgehen beraten
Mit Botschafter Maurizio Massari wollten die Behörden nun über das weitere Vorgehen beraten, teilte das italienische Außenministerium mit. Es müsse sichergestellt werden, dass die Wahrheit über den "barbarischen Mord" ans Licht komme. Die Beziehungen zwischen beiden Ländern sind wegen des Falls seit Wochen angespannt.
Aus Ägypten gibt es immer wieder Berichte über Folterungen
Giulio Regeni war am 25. Januar in Kairo verschwunden und neun Tage später tot aufgefunden worden. Sein Körper wies Zeichen schwerster Misshandlungen auf, darunter ausgerissene Finger- und Fußnägel und abgeschnittene Ohren. Die Regierung in Kairo hatte erklärt, Regeni sei einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen. Italien glaubt jedoch nicht an diese Version, vor allem, weil Zeugen von einer Festnahme Regenis durch Sicherheitskräfte erzählt hatten. Aus Ägypten gibt es immer wieder Berichte über Folterungen durch Sicherheitsbehörden.