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Tschechien

Tote nach Schüssen in Uni-Klinik

  • Veröffentlicht: 10.12.2019
  • 10:24 Uhr
  • dpa
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© dpa

Dramatische Szenen in einem Krankenhaus der tschechischen Industriestadt Ostrava: Ein Schütze tötet dort mehrere Menschen. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot vor Ort - und der mutmaßliche Täter auf der Flucht.

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Nach Schüssen in einem Krankenhaus im tschechischen Ostrava (Ostrau) hat es sechs Tote gegeben. Das bestätigte Ministerpräsident Andrej Babis am Dienstag im öffentlich-rechtlichen Fernsehen CT. Er sprach von einer "großen Tragödie". Der mutmaßliche Schütze habe in einem Warteraum der Universitätsklinik das Feuer auf Patienten eröffnet uund "aus nächster Nähe auf den Kopf oder Hals" seiner Opfer gezielt.

Der Todesschütze ist nach ersten Informationen auf der Flucht. "Wir wissen nicht, was die Motive dieses Menschen waren", sagte Regierungschef Babis. Er gehe davon aus, dass es die Tat eines möglicherweise psychisch kranken Einzeltäters gewesen sei und keine allgemeine Bedrohungslage in Tschechien vorliege. Nach Angaben der Klinik handelt es sich bei den Opfern um Patienten der Erstversorgungsambulanz der Traumatologie.

Behörden veröffentlichen Fahndungsfoto

Der Schütze soll nach Angaben der Polizei eine schwarze Jacke tragen und rund 1,80 Meter groß sein. Die Behörden veröffentlichten ein Fahndungsfoto und mahnten die Öffentlichkeit zur Vorsicht. Auch die Polizei konnte zunächst keine Angaben zum Hintergrund der Gewalttat im Universitätsklinikum von Ostrava machen.

Tschechiens Innenminister Jan Hamacek hatte der Agentur CTK zunächst nur bestätigt, dass es mehrere Tote gegeben habe. Die Polizei sei mit zahlreichen Beamten und einem Sondereinsatzkommando vor Ort, auch ein Hubschrauber sei im Einsatz. Hamacek und Regierungschef Babis sagten alle Termine ab und machten sich auf den Weg nach Ostrava.

Augenzeugen berichteten Medien, dass sie Schüsse aus dem Bereich der Notaufnahme gehört hätten. Mitarbeiter der Klinik wurden angewiesen, ihre Abteilungen nicht zu verlassen. "Wir sind alle nervös", sagte eine Medizinerin der Agentur CTK. Das Krankenhaus war geschlossen, es wurden keine neuen Patienten aufgenommen. Auch das angrenzende Universitätsgelände wurde abgeriegelt.

Die Verwaltungsregion Mährisch-Schlesien setzte einen Krisenstab ein. Ostrava ist mit rund 290 000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Tschechiens und Verwaltungszentrum der mährisch-schlesischen Region. Die Stadt liegt an der Nordostgrenze Tschechiens, zehn Kilometer südwestlich von Polen und 50 Kilometer nordnordwestlich der Grenze zur Slowakei.

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