Anzeige
An Russland

Trump gesteht Geheimnisverrat

  • Veröffentlicht: 16.05.2017
  • 14:41 Uhr
  • dpa
Article Image Media
© dpa

US-Präsident Donald Trump hat zugegeben, streng vertrauliche Geheimdienst-Informationen an den russischen Außenminister Sergej Lawrow weitergegeben zu haben.

Anzeige

Nach Berichten über die Weitergabe geheimer Informationen an Russland hat US-Präsident Donald Trump sein Verhalten verteidigt. Er habe mit Russland Fakten über Terrorismus und Flugsicherheit teilen wollen, schrieb Trump Dienstagmorgen im Kurznachrichtendienst Twitter. Dazu habe er das Recht. Er habe es aus humanitären Gründen getan.

Außerdem habe er Russland dazu bewegen wollen, mehr im Kampf gegen den Terrorismus zu tun. Die «Washington Post» hatte am Montag berichtet, Trump habe bei dem Treffen mit Russlands Außenminister Sergej Lawrow Informationen eines Geheimdienstes eines mit den USA befreundeten Landes über einen Anschlagsplan der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) weitergegeben.

Hat Trump einen Informanten in Gefahr gebracht?

Der "Washington Post" zufolge soll Trump in dem Gespräch die Art und Weise enthüllt haben, wie der Islamische Staat einen Anschlagsplan verfolgt habe. Unter anderem habe Trump auch diejenige Stadt im vom IS gehaltenen Gebiet enthüllt, wo der Geheimdienst die Information bekommen hat. Geheimdienstexperten sagten, dies sei extrem gefährlich, weil die Quelle aufgedeckt werden und das gesamte System der Informationsbeschaffung auffliegen könnte.

Trumps Sicherheitsberater Herbert Raymond McMaster, der an der fraglichen Unterredung im Oval Office am vergangenen Mittwoch teilgenommen hatte, dementierte den Bericht in Teilen. Es seien bei der Unterredung keine Geheimnisse gelüftet worden, die nicht schon vorher öffentlich bekannt gewesen seien, sagte er.

Auch Außenminister Rex Tillerson, der ebenfalls im Raum war, sprang Trump zur Seite. "Während Präsident Trumps Treffen mit Außenminister Lawrow wurde eine breite Palette von Themen angesprochen, darunter gemeinsame Bemühungen und Bedrohungen im Bereich Terrorbekämpfung", hieß es in einem Statement Tillersons, das das Weiße Haus - nicht das Außenministerium - veröffentlichte. "Während dieser Gespräche wurde Näheres über spezifische Bedrohungen diskutiert, es wurden aber keine Quellen, Methoden oder militärischen Operationen diskutiert", heißt es in der Stellungnahme.

Die Opposition kritisierte das Verhalten Trumps scharf. Der Oppositionsführer im US-Senat, Charles Schumer, bezeichnete den Bericht, sollte er sich als wahr herausstellen, als irritierend. "Der Präsident schuldet den Geheimdiensten, dem amerikanischen Volk und dem Kongress eine Erklärung", heißt es in einem Statement Schumers.

Mehr Informationen
Trump geht wieder auf die Medien los, dieses Mal mit den Fäusten.
News

Trump liefert sich Faustkampf mit CNN

  • 04.11.2024
  • 19:46 Uhr