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Cizre am schwersteb betroffen

Türkei: Armee tötet über 200 PKK-Kämpfer

  • Veröffentlicht: 25.12.2015
  • 17:33 Uhr
  • dpa
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Bei einer neuen Offensive türkischer Streitkräfte im Südosten des Landes sind mindestens 205 Kämpfer der Kurdischen Arbeiterpartei PKK getötet worden. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Dogan am Freitag unter Berufung auf Sicherheitskräfte. Am schwersten betroffen war demnach der Bezirk Cizre in der Provinz Sirnak, wo 139 Kämpfer ums Leben gekommen sein sollen.

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Bei einer neuen Offensive türkischer Streitkräfte im Südosten des Landes sind mindestens 205 Kämpfer der Kurdischen Arbeiterpartei PKK getötet worden. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Dogan am Freitag unter Berufung auf Sicherheitskräfte. Am schwersten betroffen war demnach der Bezirk Cizre in der Provinz Sirnak, wo 139 Kämpfer ums Leben gekommen sein sollen.

Die türkischen Streitkräfte setzen Panzer und Hubschrauber bei ihrem Kampf gegen die PKK ein, der sich vor allem auf vier Provinzen konzentriert. In mehreren Regionen wurden Ausgangssperren verhängt. Der Einsatz hat scharfe Kritik bei Menschenrechtsgruppen ausgelöst. Die Europäische Union hat beide Seiten zur Rückkehr an den Verhandlungstisch aufgefordert.

Menschenrechtler befürchten viele zivile Opfer

Menschenrechtler rechnen in dem Konflikt mit einer deutlichen Zunahme der Zahl ziviler Opfer über Weihnachten. "Die Anzahl der getöteten Zivilisten wird in den kommenden Tagen wahrscheinlich steil ansteigen", teilte die Organisation Human Rights Watch (HRW) am Dienstag in Istanbul mit. Verwundete hätten keinen Zugang zu medizinischer Versorgung. Es gebe ganze Viertel in den mit Ausgangssperren belegten Städten, in denen Menschen ohne Wasser, Strom und Zugang zu Lebensmitteln seien.

HRW teilte unter Berufung auf örtliche Menschenrechtsgruppen mit, seit dem Wiederaufflammen der Kämpfe in der Südosttürkei im Juli seien mehr als 100 Zivilisten getötet worden. Sicherheitskräfte setzten in den mit Ausgangssperren belegten Städten auch Panzer und Artillerie gegen Barrikaden der PKK-Jugendorganisation YDG-H ein.

HRW berichtete unter Berufung auf Augenzeugen, Polizisten hielten Menschen davon ab, Verwundete in Krankenhäuser zu bringen. Die Regierung müsse sicherstellen, dass die Sicherheitskräfte medizinische Versorgung nicht verhinderten. YDG-H-Kämpfer müssten damit aufhören, Stadtviertel mit Gräben, Barrikaden und Sprengsätzen gegen Sicherheitskräfte abzuriegeln.

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