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Drei Russen festgenommen

Türkei: Wohl alle Opfer Deutsche

  • Veröffentlicht: 13.01.2016
  • 11:08 Uhr
  • dpa
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Vor dem Selbstmordattentat in Istanbul hat der türkische Geheimdienst MIT offenbar vor Terrorangriffen unter anderem auf Touristen im Land gewarnt.

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Die türkischen Behörden gehen nach vorläufigen Erkenntnissen davon aus, dass es sich bei allen zehn Todesopfern des Terroranschlags von Istanbul um Deutsche handelte. Zwei noch nicht endgültig identifizierte Tote seien nach vorläufigen Ermittlungen ebenfalls Bundesbürger gewesen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur in Istanbul am Mittwoch aus türkischen Regierungskreisen. "Wir glauben, dass auch die anderen beiden Toten Deutsche sind." Das hätten polizeiliche Ermittlungen ergeben. Die medizinischen Untersuchungen seien aber noch nicht endgültig abgeschlossen. Bislang war die Nationalität von zwei der zehn Todesopfern unklar.

Erste Opfer identifiziert

Bei den Opfern aus Rheinland-Pfalz handelt es sich um ein Ehepaar aus Mainz - einen 61 Jahre alten Mann und seine 59 Jahre alte Frau - sowie einen 73 Jahre alten Mann aus Bad Kreuznach, wie ein Sprecher des Mainzer Innenministeriums am Mittwochmorgen sagte. Die Ehefrau des Mannes aus Bad Kreuznach erlitt demnach schwere Verletzungen und liegt in einer Istanbuler Klinik.

Bei dem Opfer aus Hessen handelt es sich nach Angaben der Staatskanzlei um einen 67 Jahre alten Mann aus dem Norden des Bundeslandes. Seine 50-jährige Frau sei verletzt worden.

Auch zwei Eheleute im Alter von 71 und 73 Jahren aus Falkensee in Brandenburg seien umgekommen, sagte der Potsdamer Regierungssprecher Andreas Beese. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wurde bei dem Anschlag auch ein Urlauber aus Berlin getötet. Zudem wurden eine Berlinerin schwer sowie ein weiterer Mann aus der Bundeshauptstadt leicht verletzt. Auch die "Berliner Zeitung" (Online) berichtete darüber.

Zwei Menschen aus Bayern sind verletzt worden. Entsprechende Angaben der «Augsburger Allgemeinen» wurden der Deutschen Presse-Agentur in München am Mittwoch von Sicherheitskreisen bestätigt.

Die Opfer des Anschlags in Istanbul waren nach Angaben des Reiseveranstalters Lebenslust Touristik auf einer Drei-Länder-Erlebnisreise und kamen aus dem gesamten Bundesgebiet.

Drei Russen festgenommen

Einem Medienbericht zufolge ist es im südtürkischen Antalya zu einer Polizeioperation gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gekommen. Drei verdächtige russische Staatsbürger seien festgenommen worden, meldete die Nachrichtenagentur DHA am Mittwoch. Sicherheitskräfte hätten bei einer Durchsuchung Dokumente und Datenträger beschlagnahmt.

Ob die Festnahmen in direktem Zusammenhang mit dem Anschlag von Istanbul standen, blieb unklar. Antalya ist eines der beliebtesten Urlaubsziele von Deutschen in der Türkei.

Geheimdienst warnte vor Anschlägen auf Touristen

Vor dem Selbstmordattentat in Istanbul hat der türkische Geheimdienst MIT einem Medienbericht zufolge vor Terrorangriffen unter anderem auf Touristen im Land gewarnt. Die Zeitung "Hürriyet" berichtete, die Hinweise vom 17. Dezember und 4. Januar seien an Sicherheitsbehörden im ganzen Land gegangen. In den Warnungen habe es geheißen, Selbstmordattentäter der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) seien ins Land eingedrungen. Sie könnten nach Istanbul oder Ankara weitergereist sein oder auch über die Türkei in andere europäische Länder ziehen.

"Hürriyet" berichtete, in der Warnung heiße es, der IS plane Selbstmordanschläge "auf in der Türkei lebende Nichtmuslime, Ausländer, Tourismusregionen, von ausländischen Besuchern stark frequentierte Orte oder auf Botschaften und Konsulate der entsprechenden Länder und auf NATO-Einrichtungen im Land".

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