Anzeige
Streikabschluss für Freitagnacht geplant

Ufo droht Lufthansa mit weiteren Ausständen

  • Veröffentlicht: 13.11.2015
  • 15:07 Uhr
  • dpa
Article Image Media
© dpa/Frank Rumpenhorst

Nach einer heftigen Streikwoche zeichnet sich bei Lufthansa keine Lösung ab. Auf einer Abschlussdemonstration drohte die Gewerkschaft Ufo mit neuen Ausständen.

Anzeige

Zum Abschluss ihres Rekordstreiks haben die Flugbegleiter der Lufthansa mit neuen Arbeitsniederlegungen gedroht. Der Vorstand müsse ein deutliches Zeichen für eine neue Führungskultur setzen, verlangte der Chef der Kabinengewerkschaft Ufo, Nicoley Baublies, am Freitag bei der Kundgebung zum Streikabschluss vor der Frankfurter Konzernzentrale. "Wenn sich nichts ändert, sind jederzeit Streiks wieder möglich", sagte er unter dem Jubel der Menge.

Ein konkretes Datum nannte Baublies nicht. Lufthansa-Personalchefin Bettina Volkens forderte die Belegschaft auf, gemeinsam zu Lösungen zu kommen. "Wir wollen eine starke Lufthansa." Finanzvorstand Simone Menne führte aus, dass die zuletzt gestiegenen Gewinne des Dax-Konzerns allein auf die günstige Entwicklung des Ölpreises zurückzuführen sei, nicht auf Einsparungen beim Personal.

Aufforderung zu einem Runden Tisch

Zu der Kundgebung nach sieben Streiktagen hatten Ufo und die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit aufgerufen, während von Verdi nur einzelne Mitglieder ohne Vorstandsaufruf ihre Solidarität mit den Streikenden kundtaten.

Die Verdi-Verhandlungsführerin Christine Behle forderte in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur erneut einen runden Tisch zu den offenen Rentenfragen, um die sich auch der Flugbegleiter-Streik dreht. Teilnehmen sollten das Unternehmen und die drei Gewerkschaften Ufo, Vereinigung Cockpit und Verdi, sagte das Verdi-Vorstandsmitglied. Dazu habe es im April erste Sondierungen gegeben, die aber nicht weiter verfolgt worden seien. Verdi habe von Beginn an gefordert, die Dinge gemeinsam zu lösen, die alle Beschäftigten angehen. Das sei bei den Betriebsrenten der Fall. Die Übergangsversorgung für den Vorruhestand gibt es hingegen nur für das fliegende Personal.

Wiederaufnahme des Normalbetriebs am Wochenende

Der Streik sollte in der Nacht zum Samstag auslaufen, wie Baublies noch einmal erklärte. Lufthansa musste wegen des am Freitag vergangener Woche gestarteten Ausstands rund 4.700 Flüge streichen, auf die mehr als 550.000 Passagiere gebucht waren. Am Samstag wollte Lufthansa möglichst schnell wieder zum Normalbetrieb zurückkehren und insbesondere sämtliche Langstreckenverbindungen in die Luft bringen.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr konnte auf die Proteste nicht direkt reagieren. Der Vorstandsvorsitzende nehme in Paris an den Ehrungen für die Helfer der Germanwings-Katastrophe teil, wie ein Sprecher bestätigte. Neben einem Festakt in der deutschen Botschaft sind auch Ehrungen im Rahmen des Fußball-Länderspiels zwischen Frankreich und Deutschland am Abend geplant.

Mehr Informationen
Tuerkei_Urlaub_dpa
News

Reisebüros glauben nicht an Türkei-Comeback

  • 05.06.2023
  • 12:10 Uhr

© 2024 Seven.One Entertainment Group