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Insolventer Reiseportal-Anbieter sucht Investoren

Unister: Kein Risiko bei Buchungen

  • Veröffentlicht: 20.07.2016
  • 15:05 Uhr
  • dpa
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© Jan Woitas/dpa

Gute Nachrichten für alle, die über eine Unister-Tochter ihren Urlaub online gebucht haben: Der insolvente Leipziger Internetkonzern versichert, dass bei Buchungen über seine Reiseportale kein Risiko für Kunden bestehe.

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Nach den Insolvenzanträgen der Unister Holding und eines ihrer Tochterunternehmen hat der Leipziger Internetkonzern versichert, dass bei Buchungen über seine Reiseportale kein Risiko für Kunden bestehe. Unter anderem betreibt Unister Portale wie fluege.de oder ab-in-den-urlaub.de. "Wir können jetzt sicherstellen, dass alle Buchungen über die Reiseportale von Unister sicher sind", erklärte der vorläufige Insolvenzverwalter Lucas Flöther am Mittwoch.

Derzeit werde untersucht, ob es am Dienstag nach Berichten über die Insolvenzanträge Komplikationen mit Partnerunternehmen etwa im Ausland gegeben haben könnte, so ein Unternehmenssprecher. Derzeit gebe es noch keine Erkenntnisse. Mittlerweile habe man mit den Partnerunternehmen gesprochen, die Finanzierung sei gesichert, hieß es. Auch bei Flug- und Chartertickets gebe es kein Ausfallrisiko, betonte Flöther.

Firmengründer bei Flugzeugabsturz gestorben

Am Montag meldete die Holding Insolvenz an, am Dienstag folgte mit der Urlaubstours GmbH die erste Unternehmenstochter. Kurz zuvor war der Firmengründer Thomas Wagner bei einem Flugzeugabsturz in Slowenien ums Leben gekommen.

Nach Angaben der Polizei in Nova Gorica wurden bei Wagner Dokumente gefunden, aus denen hervorgeht, dass der 38-Jährige in Italien um eine "größere Geldsumme" betrogen worden sein könnte. Einzelheiten nannte die Polizei zunächst nicht. Die Behörden in Italien wollten diese Angaben am Mittwoch weder bestätigen noch dementieren.

Es werde laut Flöther derzeit geprüft, ob es sich bei dem Geld um Unternehmensvermögen handelt. "Tatsächlich klingt der Vorgang für mich eher nach einem Krimi als nach einem klassischen Insolvenzfall", sagte der Insolvenzverwalter der "Wirtschaftswoche".

Insolvenzverwalter verbucht zahlreiche Investorenanfragen

Bei der Sanierung des Internetunternehmens sieht sich Flöther unter Zeitdruck. Im Online-Geschäft sei der Zeitfaktor entscheidend, sagte Flöther in dem Interview. "Unister braucht rasch einen Investor, aber wir werden auch keinen Notverkauf durchführen."

Flöther nannte als einfachste und effektivste Lösung, Unister als Ganzes zu verkaufen sowie einen Investor zu finden, der auch die Holdingstrukturen übernehme. "Aber letztlich sind auch andere Lösungen denkbar."

Flöther zeigte sich optimistisch, rasch eine Lösung zu finden: "Bereits innerhalb der ersten 24 Stunden hat sich eine hohe zweistellige Zahl potenzieller Investoren bei mir gemeldet, die sich für das Unternehmen als Ganzes oder für Teile interessieren", sagte er dem "Blatt".

So schnell wie möglich will sich Flöther nun einen Überblick über den Konzern verschaffen und die Untergesellschaften durchleuchten. Er kündigte zudem an, Werbeverträge mit Fußballstars wie Michael Ballack und Rainer Calmund unter die Lupe zu nehmen.

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