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Formel 1: Grand Prix von Aserbaidschan

Vettel ohne Chance gegen Mercedes-Übermacht

  • Veröffentlicht: 28.04.2019
  • 16:36 Uhr
  • dpa
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© Sergei Grits/AP/dpa

Mercedes dominiert weiter die Formel 1. In einem spannungsarmen Rennen in Baku gewinnt Valtteri Bottas vor Lewis Hamilton. Für Sebastian Vettel bleibt nur Platz drei.

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Voller Respekt klopfte Sebastian Vettel dem neuen WM-Spitzenreiter Valtteri Bottas auf die Schulter, dann tätschelte er Lewis Hamilton kurz den Rücken. Gegen die Mercedes-Übermacht war der Ferrari-Star auch in den Häuserschluchten von Baku chancenlos und verliert den fünften Formel-1-Titel schon früh aus den Augen. "Für uns ist noch eine Menge Arbeit zu tun, wir müssen unsere Leistung maximieren", sagte Vettel. Hinter Bottas und Titelverteidiger Hamilton war der Hesse am Sonntag in Aserbaidschan als Dritter ins Ziel gekommen und liegt in der WM nun schon 35 Punkte zurück.

Die Silberpfeile fuhren im vierten Saisonlauf den vierten Doppelerfolg ein - ein erdrückender Rekord. "Es war ein hartes Rennen. Lewis hat die ganze Zeit Druck gemacht, aber ich hatte es unter Kontrolle", sagte Bottas. Für den von der Pole Position gestarteten Finnen war der fünfte Grand-Prix-Erfolg auch etwas Genugtuung nach dem Pech der Vorsaison, als ihn eine Reifenpanne kurz vor Schluss in Baku den Sieg kostete.

Mit einer fehlerfreien Vorstellung holte er sich nach dem Auftaktsieg in Melbourne zum zweiten Mal in diesem Jahr Platz eins und stockte sein Konto auf 87 WM-Zähler auf. Hamilton hat als Zweiter einen Punkt weniger. "Es war ein fantastisches Rennen. Valtteri hat keinen Fehler gemacht", sagte der Fünffach-Champion.

Vettel nun Dritter

Vettel ist mit 52 Punkten nun Dritter. Doch das ist nicht wirklich der Platz, den der viermalige Weltmeister und Ferrari anpeilen. Nach den Enttäuschungen der Vorwochen verlief auch der vierte Grand Prix für die Scuderia wieder alles andere als nach Plan. Neuzugang Charles Leclerc, der im Training noch der Schnellste gewesen war, vergab durch einen Unfall in der Qualifikation die erhoffte Pole Position. Die schnellste Rennrunde und ein Zusatzzähler für die WM war da nur ein kleiner Trost für den am Ende fünftplatzierten Monegassen.

Vettel musste sich mit Startplatz drei begnügen, weil das Mercedes-Duo auch dank geschickter Windschatten-Strategie die erste Reihe eroberte. Wieder einmal war von der vermeintlichen Überlegenheit des Ferrari-Motors nicht viel zu sehen.

Auch am Start war für Vettel kein Vorbeikommen an den Silberpfeilen. Bottas verteidigte geschickt Platz eins vor Hamilton und fuhr schnell ein kleines Polster auf den Briten heraus. Auf Vettel betrug der Vorsprung des Finnen nach zehn Runden bereits satte zehn Sekunden. Offensichtlich kämpfte der Heppenheimer mit Reifenproblemen. "Die waren zu kalt, dann habe ich sie überstrapaziert. Ich habe auch die ganze Zeit kein Vertrauen ins Auto gehabt", bekannte Vettel.

Leclerc

Deutlich besser lief es in dieser Phase für seinen Teamgefährten Leclerc. Von Startplatz acht führte der Monegasse eine starke Aufholjagd auf und war nach zwölf Runden dicht hinter Vettel auf Platz vier. Ferrari reagierte, holte Vettel zum Reifenwechsel. Auch Bottas und Hamilton kamen an die Box. Nun führte Leclerc sogar das Feld an, weil er anders als das Toptrio mit der härteren und damit länger haltbaren Reifenmischung losgefahren war.

Die Rundenzeiten des 21-Jährigen waren jedoch bald deutlich langsamer als die der Verfolger. Ferrari spekulierte anscheinend darauf, dass auf dem engen Stadtkurs von Baku wie so oft ein Safety-Car benötigt würde und das Team dadurch weniger Zeit beim Boxenstopp verlieren würde. Mercedes setzte dagegen und trieb seine beiden Piloten an, die Lücke zu Leclerc möglichst bald zu schließen.

Zwei der zuvor drei Rennen am Kaspischen Meer hatte das Werksteam gewonnen. 2016 siegte Nico Rosberg auf dem Weg zu seinem WM-Titel, im Vorjahr profitierte Lewis Hamilton vom Pech seiner Rivalen und gewann. Ferrari und Vettel verbinden eher Frust-Erlebnisse mit Baku. 2017 entlud sich der Ärger des Hessen sogar in einem Rammstoß gegen Hamilton.

Ferrari-Taktik ging nicht auf

Auch diesmal ging die Ferrari-Taktik nicht auf. Nach 31 Runden zog Bottas an Leclerc vorbei, eine Runde später gelang dies auch Hamilton. Immerhin hatte Vettel durch die Scharmützel an der Spitze ein wenig Boden auf die Mercedes gut gemacht, als auch er in der 34. Runde Leclerc überholte.

In einem lange spannungsarmen Rennen brachte eine Panne am Red Bull des Franzosen Pierre Gasly zum Ende noch etwas Nervenkitzel. Die Rennleitung bremste das Feld zunächst mit einem virtuellen Safety-Car ein. Als das Rennen wieder freigegeben war, nahm Vettel noch einmal Schwung für die Jagd auf Hamilton. Doch gegen die Mercedes war für den 33-Jährigen einmal mehr nichts auszurichten.

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