VW erstellt Liste
VW: Auch Autos in Europa betroffen
- Veröffentlicht: 24.09.2015
- 12:47 Uhr
- dpa
Der Skandal um gefälschte Abgas-Messungen bei VW-Autos weitet sich nach Europa aus. Auch Audi-Modelle werden unter die Lupe genommen.
Von den Manipulationen bei Abgasmessungen an Dieselautos bei Volkswagen sind auch Fahrzeuge in Europa betroffen. Das sei der von ihm eingesetzten Untersuchungskommission am Mittwoch bei ersten Gesprächen in Wolfsburg mitgeteilt worden, sagte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) am Donnerstag in Berlin. Um wie viele Autos es genau gehe, stehe noch nicht fest. "Das wird sich in den nächsten Tagen klären."
Dobrindt sagte: "Wir werden deswegen auch weiterhin intensiv daran arbeiten, gemeinsam mit Volkswagen genau herauszufinden, um welche Fahrzeuge es sich im Detail handelt, um auch die Öffentlichkeit weiter darüber zu informieren." Seinen Angaben zufolge geht es um Fahrzeuge mit 1,6- und 2-Liter-Dieselmotoren.
Nach dem Bekanntwerden des Skandals in den USA hatte Volkswagen bereits mitgeteilt, dass weltweit rund elf Millionen Fahrzeuge betroffen seien. VW hat die Autos mit einer Software so manipuliert, dass sie bei Tests deutlich weniger gesundheitsschädliche Stickoxide ausstießen als tatsächlich auf der Straße. Konzernchef Martin Winterkorn gab wegen der Affäre am Mittwoch seinen Rücktritt bekannt.
VW erstellt Liste
Bekannt ist bereits, dass auch vier Modellreihen der Tochter Audi unter die Lupe genommen werden. Der fragliche Motor vom Typ EA 189 sei auch in Fahrzeugen der Modellreihen A1, A3, A4 und A6 verbaut worden, sagte ein Audi-Sprecher am Donnerstag in Ingolstadt. Die genauen Baujahre und die Anzahl der Fahrzeuge könnten aber noch nicht genannt werden. Ob die Autos von den Software-Manipulationen betroffen seien, könne er ebenfalls noch nicht sagen.
Auch der Volkswagen-Konzern bereitet unter Hochdruck eine Liste der von der Abgas-Affäre betroffenen Dieselwagen vor. "Wir arbeiten daran, können aber noch nicht sagen, wann sie veröffentlicht wird", sagte ein VW-Sprecher der Deutschen-Presse-Agentur.
Am Mittwoch hatte Winterkorn als Konsequenz aus dem Skandal seinen Posten geräumt. Er übernehme die Verantwortung "im Interesse des Unternehmens", obwohl er sich "keines Fehlverhaltens bewusst" sei.