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Rechtsextreme zweitstärkste Kraft

Wahlen: Sarkozys UMP gewinnt erste Runde klar

  • Veröffentlicht: 22.03.2015
  • 21:11 Uhr
  • dpa
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Es sind nur Départementswahlen, doch mit landesweiten Folgen. Die Wähler haben die Rechtsextremen nicht zur ersten Partei des Landes gemacht. Sieger ist ein alter Bekannter der französischen Politik.

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Die konservative Partei UMP des früheren Präsidenten Nicolas Sarkozy hat nach Hochrechnungen die erste Runde der französischen Départementswahlen klar gewonnen. Sie kommt auf 29 bis 32 Prozent. Die rechtsextreme Front National (FN) von Marine Le Pen folgt bei der Abstimmung in den Landkreisen mit etwa 25 Prozent, ergaben die Hochrechnungen der Institute. Knapp 25 Prozent hatte die Front National bereits bei den Europa-Wahlen im vergangenen Jahr erreicht. Parteichefin Marine Le Pen sprach von einem Erfolg, weil dieses Resultat noch übertroffen worden sei. Eine erneute schwere Schlappe muss die Sozialistische Partei (PS) von Staatspräsident François Hollande hinnehmen.

Wahlinstitute sahen die Sozialisten bei lediglich 20 Prozent oder etwas darüber. Regierungschef Manuel Valls freute sich dennoch darüber, "dass die extreme Rechte nicht die erste politische Formation in Frankreich ist". Jetzt hänge alles von der Stichwahl am kommenden Sonntag ab. Umfragen hatten die FN zeitweise als stärkste Partei bei den Départementswahlen gesehen.

Sarkozy feiert Wahlerfolg

"Die Franzosen wollen eine klare Veränderung, beginnend mit den Départements", feierte Sarkozy den Schlag gegen die Sozialisten. In seiner Partei hieß es, dies sei eine historische Niederlage für die Sozialisten und ein "persönliches Scheitern" von Regierungschef Valls. Die nationale Politik beobachtete die Abstimmung zwei Jahre vor der Kür eines neuen Staatspräsidenten mit größter Aufmerksamkeit.

In Frankreich gibt es 101 solcher Kreise, wobei in Paris und Lyon sowie teils in Übersee nicht gewählt wurde.

Gerade die linken Wähler hatten den Umfragen zufolge sehr wenig Lust auf eine Wahl gehabt, zumal die Zukunft der Landkreise in Frankreich wegen geplanter Strukturreformen eher ungewiss ist. Die FN-Anhänger dagegen schienen mobilisiert, die Partei hatte bei vergleichbaren Wahlen vor vier Jahren noch 15 Prozent der Stimmen erhalten.

Gerechnet worden war mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen der FN und der UMP. Die Linke könnte in der Stichwahl Dutzende ihrer bisher 61 verwalteten Départements verlieren.

Rechtzeitig vor der Wahl eines Staatschefs 2017 will Sarkozy testen, ob er Überzeugungskraft zurückgewonnen hat. Ihm wird nachgesagt, eine neuerliche Kandidatur im Kampf um den Élysée-Palast vorzubereiten.

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