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Flucht aus Zug

War die Polizei dem Mörder von Göttingen nahe?

  • Veröffentlicht: 27.09.2019
  • 14:30 Uhr
  • dpa
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Nach der tödlichen Attacke auf eine Frau in Göttingen sucht die Polizei in Niedersachsen unter Hochdruck nach dem Tatverdächtigen. Es gibt eine heiße Spur. Bei der Suche wird in dem betroffenen Bereich sogar der Bahnverkehr eingestellt.

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Auf der Suche nach dem mutmaßlichen Mörder von Göttingen ist in Elze bei Hildesheim ein Zug gestoppt worden. Nach einem Hinweis des Personals sei der Zug des Bahnbetreibers Metronom am Freitagmorgen angehalten worden, sagte eine Polizeisprecherin. Es habe einen Hinweis vom Personal auf den Gesuchten gegeben. "Daraufhin wurde der Zug gestoppt und die Polizei verständigt", sagte sie. "Als die Beamten eintrafen, flüchtete die Person aus dem Zug." Dann sei eine umfangreiche Suchaktion gestartet worden. "Die Suche dauert an", sagte sie am Mittag. Auch eine Drohne, ein Hubschrauber und Spürhunde waren im Einsatz.

Bei einem Streit auf offener Straße soll der gesuchte 52 Jahre alte Mann am Donnerstag in Göttingen eine Bekannte umgebracht haben. Sie starb noch am Tatort. Zeugen, die dem 44 Jahre alten Opfer helfen wollten, wurden laut Polizei ebenfalls von dem Täter attackiert. Eine 57-Jährige wurde dabei nach Angaben der Polizei vom Freitag lebensgefährlich verletzt.

Polizeieinsatz verursacht Chaos im Zugverkehr

Der Gesuchte konnte aus dem Zug entkommen, nachdem ihn Personal in einem Waggon eingeschlossen hatte, wie die "Hildesheimer Allgemeine Zeitung" berichtete. Der Mann habe daraufhin eine Scheibe mit dem Nothammer eingeschlagen und sei am Bahnhof Elze aus dem Fenster gesprungen, hieß es in dem Bericht. Wegen der durch die Suche verursachten Sperrung der Strecke kam es im Bahnverkehr zu großen Verzögerungen. Auch der Fernverkehr war betroffen. "In Göttingen hielten die Züge am Vormittag wegen des Polizeieinsatzes nicht", sagte sie. Auch im Göttinger Stadtgebiet wurde am Freitagmorgen weiter gefahndet.

Das Verbrechen hatte sich gegen 13 Uhr am Donnerstag ereignet. Laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung stach der Mann das Opfer zunächst nieder, schlug dann mit einem Feuerlöscher auf die Frau ein, übergoss sie mit Benzin und zündete sie an - die Polizei wollte zu diesen Details zunächst nichts Näheres sagen.

Den Beamten zufolge floh der Mann nach der Bluttat auf einem Fahrrad mit Packtaschen. Die Polizei suchte nach Angaben der Sprecherin zeitweise in Göttingen mit zwei Hubschraubern nach ihm. Der Bereich rund um den Tatort im Stadtteil Grone wurde weiträumig abgesperrt. Die Deutsche Bahn sperrte bereits am Donnerstag vorsorglich den Göttinger Bahnhof und die Strecke zwischen Hannover und Kassel, mehrere Züge im Fernverkehr wurden umgeleitet.

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