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Gefahren für Schwellenländer

Weltbank: Eurozone auf Wachstumskurs

  • Veröffentlicht: 11.06.2015
  • 14:32 Uhr
  • dpa
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Für die Eurozone geht es nach Einschätzung der Weltbank-Ökonomen wirtschaftlich bergauf. Den Entwicklungsländern drohen dagegen Turbulenzen. Grund sind sinkende Ölpreise und steigende US-Zinsen.

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Die Wirtschaft in der Eurozone kommt nach Ansicht der Weltbank schneller auf die Beine als erwartet. Das Wachstum werde in diesem Jahr 1,5 Prozent betragen, errechnete die UN-Organisation in ihrer neuen Konjunkturprognose, die in der Nacht zum Donnerstag in Washington veröffentlicht wurde. Im Januar waren die Ökonomen noch von 1,1 Prozent Wachstum ausgegangen. Zugleich setzten sinkende Ölpreise und eine wahrscheinliche Zinserhöhung in den USA viele Entwicklungs- und Schwellenländer unter Druck.

Die bisherigen Garanten für das Wachstum der globalen Konjunktur müssten sich mit Reformen und Investitionen auf schwierige Zeiten vorbereiten, warnte die Weltbank mit Sitz in der US-Hauptstadt. "Die Entwicklungsländer waren ein Motor des globalen Wachstums nach der Finanzkrise, aber jetzt müssen sie mit einem schwierigeren Umfeld zurechtkommen", sagte Weltbank-Präsident Jim Yong Kim laut einer Mitteilung. Ihr Wachstum falle dieses Jahr mit 4,4 Prozent um 0,4 Prozentpunkte niedriger als zuletzt geschätzt.

Für das von einem Korruptionsskandal erschütterte Brasilien korrigierte die Weltbank ihre Prognose um 2,3 Prozentpunkte nach unten. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde dort um 1,3 Prozent sinken. Deutlich schlechter sehe es auch in Mexiko, Algerien und der Türkei aus. Für die kommenden beiden Jahre hält das Institut an seiner Prognose für die Entwicklungsländer von 5,2 und 5,4 Prozent Wachstum nahezu unverändert fest.

Hoffnung für die Eurozone

Die erwartete Zinserhöhung durch die US-Notenbank "könnte den Kapitalfluss einschränken und die Kreditkosten erhöhen", sagte Weltbank-Chefökonom Kaushik Basu. Insgesamt könnte gemessen am BIP rund 1,8 Prozent weniger Investitionen in betroffene Staaten fließen. Vor allem Länder, die als Exporteure bereits unter den Niedrigpreisen für Rohstoffe wie Öl und Kohle litten, könnten weiter in Mitleidenschaft gezogen werden.

Besser gehe es hingegen rund sechs Jahre nach dem Ende der Krise wieder den großen Volkswirtschaften. In der Eurozone helfe der schwache Euro der Exportwirtschaft. Positiv wirke sich auch der sinkende Ölpreis aus, der zu mehr Konsumausgaben führe. Niedrige Leitzinsen und eine höhere Kreditvergabe durch Banken trügen ebenfalls zum Plus bei. Für 2016 rechnet die Weltbank mit einem Plus von 1,8 Prozent. 2017 soll es bei 1,6 Prozent liegen.

Die Weltwirtschaft werde 2015 insgesamt um 2,8 Prozent zulegen, erklärte das Finanzinstitut weiter. Damit revidierte es seine letzte Schätzung vom Januar um 0,2 Prozentpunkte nach unten. Für 2016 und 2017 rechnet die Weltbank mit einem Plus von 3,3 sowie 3,2 Prozent.

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