Wie nah steht Clinton der Wall Street?
Wikileaks veröffentlicht Clinton-Reden bei Goldman-Sachs
- Veröffentlicht: 16.10.2016
- 17:27 Uhr
- dpa
Bisher weigerte sich Hillary Clinton hartnäckig, Auszüge ihrer Reden zu veröffentlichen. Nun hat das die Enthüllungsplattform Wikileaks für sie übernommen. Die Schriften stammen allerdings aus den Zeiten vor ihrer Präsidentschaftskandidatur.
Die Enthüllungsplattform Wikileaks hat am Samstag angebliche Abschriften von drei hochbezahlten Reden veröffentlicht, die Hillary Clinton vor Vertretern der Investmentbank Goldman Sachs gehalten hat. Darin gibt sie zu verstehen, dass Regulierungen der Banken nach der Finanzkrise aus politischen Gründen nötig gewesen seien.
Das Clinton-Wahlkampflager bestätigte die Echtheit der Abschriften zwar nicht, bestritt sie aber auch nicht. Wikileaks zufolge stammen sie vom gehackten E-Mail-Konto von John Podesta, dem Vorsitzenden ihrer Wahlkampagne.
Steht sie der Wall Street doch näher, als behauptet?
Wikileaks veröffentlicht seit Tagen immer wieder Auszüge daraus - anscheinend hauptsächlich mit dem Ziel zu zeigen, dass Clinton der Wall Street weitaus näher stehe, als sie zugegeben habe. Sie selber hat sich bisher hartnäckig geweigert, Redenauszüge zu veröffentlichen.
Clinton trat nach ihrem Ausscheiden als Außenministerin 2013 drei Mal vor Goldman-Sachs-Bankern auf. In einer Rede sagte sie den Wikileaks-Enthüllungen zufolge: "Es gab außerdem aus politischen Gründen die Notwendigkeit, etwas zu tun. Denn wenn du ein gewähltes Kongressmitglied wärst und Leute in deinem Wahlkreis Arbeitsplätze verlieren und Firmen schließen würden und jeder in der Presse sagt, dass das alles die Schuld der Wall Street ist, dann kannst du nicht einfach so da sitzen und nichts tun."