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Hohe Nitratbelastung des Grundwassers ist besorgniserregend

Wird unser Trinkwasser teurer?

  • Veröffentlicht: 10.06.2017
  • 14:06 Uhr
  • dpa
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© Roland Weihrauch/dpa

Umweltverbände hatten schon lange davor gewarnt: Unser Trinkwasser sei hochgradig mit Nitrat belastet. Sind die Bemühungen der Politik ausreichend?

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Der Preis für Trinkwasser könnte nach Darstellung des Umweltbundesamtes (UBA) deutlich steigen - und zwar um bis zu 45 Prozent. Grund sei die hohe Nitratbelastung des Grundwassers. Wenn die Nitrateinträge nicht bald sinken, müssten die Wasserversorger zu teureren Reinigungs- und Aufbereitungsmethoden greifen, teilte die Behörde am Samstag mit. Auf eine vierköpfige Familie kämen dann Mehrkosten von bis zu 134 Euro im Jahr zu. Bereits zu Jahresbeginn hatte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) ebenfalls vor deutlich steigenden Wasserpreisen gewarnt.

Landwirtschaft - ein Grund für die Verschmutzung

In mehr als 27 Prozent der Grundwasserkörper werde derzeit der Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter überstiegen, erläuterte das Umweltbundesamt. Gerade in Gebieten mit landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen sei das Grundwasser häufig durch zu viel Stickstoff belastet. Grund sei das Düngen von Feldern mit Gülle und Mist aus der intensiven Tierhaltung oder das Verwenden von Mineraldünger etwa für den Obst- und Gemüseanbau.

Greenpeace: Politik muss etwas tun

Umweltverbände haben angesichts neuerlicher Warnungen vor der hohen Nitratbelastung des Grundwassers strengere Düngegesetze gefordert. "Die Konsequenz aus diesen Warnungen sollte lauten: weniger Billigfleisch produzieren, die Düngegesetze deutlich verschärfen und wirksam kontrollieren", sagte Greenpeace Landwirtschaftsexpertin Christiane Huxdorff am Samstag einer Mitteilung zufolge.

Zuvor hatte das Umweltbundesamt angesichts der hohen Nitratbelastung des Grundwassers vor deutlich steigenden Trinkwasserpreisen gewarnt. Der BUND forderte ebenfalls Maßnahmen. "Es ist inakzeptabel, dass die Wasserwerke und letztlich die Verbraucher hunderte Millionen Kosten tragen müssen, weil die Gewässer in Deutschland mit Düngemitteln belastet sind", teilte Verbandschef Hubert Weiger am Samstag mit.

Bereits zu Jahresbeginn hatte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) ebenfalls vor deutlich steigenden Wasserpreisen gewarnt, die EU war Ende 2016 ebenfalls bereits gegen Deutschland vorgegangenen.

Erster Schritt: Neuregelungen für Düngeverordnungen

Im Frühjahr hatte der Bundestag das Düngerecht verschärft. UBA-Präsidentin Maria Krautzberger erklärte, mit den Neuregelungen in der Düngeverordnung seien lang überfällige Schritte eingeleitet worden, "die hoffentlich die Belastungen so weit senken, dass den Trinkwasserkunden die teure Aufbereitung erspart bleibt". Die Neuregelungen müssten jetzt konsequent umgesetzt werden. "Falls sich diese Belastungen nicht verringern, müssten weitere und strengere Auflagen für die Landwirtschaft erfolgen." Umweltschützer halten die neuen Verordnungen noch nicht für ausreichend.

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