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Lange Lieferzeit und höhere Preise

Wohncontainer sind Mangelware

  • Veröffentlicht: 01.11.2015
  • 11:16 Uhr
  • dpa
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Die Kommunen brauchen schnell Unterkünfte für Tausende Flüchtlinge. Deshalb entstehen immer neue Containerdörfer. Nun sind die begehrten Provisorien kaum noch zu bekommen.

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Die große Zahl an Flüchtlingen hat zu einem akuten Mangel an Wohncontainern in Deutschland geführt. Nach Branchenangaben beträgt die Lieferzeit für diese provisorischen Unterkünfte inzwischen rund sechs Monate. Auch die Kauf- und Mietpreise für die Container steigen deutlich. "Der Markt ist relativ leer", sagte der Geschäftsführer des Bundesverbands Bausysteme, Günter Jösch, der Deutschen Presse-Agentur.

Derzeit seien in ganz Deutschland rund 150.000 Wohn- und Bürocontainer im Umlauf. "Davon werden etwa 25 bis 30 Prozent für Flüchtlinge genutzt", berichtete Jösch. Viele Container seien über langfristige Verträge an Industrie und Verwaltung vermietet. Sie könnten deshalb nicht kurzfristig zu Unterkünften für Flüchtlinge umfunktioniert werden.

Wohncontainer könnte man aus dem Ausland besorgen

Weil Kommunen auf neue Containerdörfer sonst sechs Monaten warten müssten, gebe es Überlegungen, sich Wohncontainer aus dem benachbarten Ausland zu besorgen. Darüber spreche sein Verband auch mit dem Bundesbauministerium, sagte Jösch. Container aus anderen Ländern entsprächen aber nicht vollständig den deutschen Standards. Deshalb sei eine Ausnahmegenehmigung der Behörden notwendig.

Der Geschäftsführer des Berliner Container-Handelsbüros CHB, Peter Bonitz, sagte, bei den Herstellern seien neue Container, die die Vorschriften etwa des Brandschutzes erfüllten, erst wieder im Mai oder Juni nächsten Jahres zu bekommen. In den vergangenen Wochen seien die Preise deutlich nach oben gegangen. Zur Miete koste ein Wohncontainer inzwischen ohne Nebenkosten rund 200 Euro pro Monat. Der Kaufpreis habe sich um bis zu 10 Prozent auf 6.500 Euro erhöht.

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